05/06/2024 | News release | Distributed by Public on 05/06/2024 07:10
Starke Freundschaft und produktive Zusammenarbeit: Bundeskanzler Scholz (l.) und Litauens Präsident Nausėda.
Foto: Bundesregierung/Bergmann
Zum Auftakt seiner eintägigen Baltikum-Reise kam Bundeskanzler Olaf Scholz am Montag im litauischen Pabradė auf dem Gelände des dortigen Truppenübungsplatzes zunächst mit Staatspräsident Gitanas Nausėda zu einem Gespräch zusammen. Anschließend besuchte der Kanzler Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, die sich derzeit wegen einer NATO-Übung vor Ort befinden.
"Deutschland steht unverrückbar an der Seite der baltischen Staaten. Wir sind einander verpflichtet," sagte der Kanzler. Alle Staaten könnten sich im Ernstfall darauf verlassen, "dass wir jeden Zentimeter ihres Territoriums verteidigen werden." Das Engagement vor Ort sei ein deutliches Zeichen dafür, dass darauf Verlass sei, so Scholz.
Der Bundeskanzler skizzierte die drei Pfeiler des deutschen Engagements vor Ort:
All das zeige, "dass wir entschlossen sind, unser NATO-Territorium zu verteidigen", sagte der Kanzler. Deutschland investiere massiv in den Ausbau seiner Verteidigungsfähigkeit, um seinen Auftrag im Rahmen der gemeinsamen Verteidigung in der NATO gut wahrnehmen zu können. Dem diene das Sondervermögen für die Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro. Deutschland garantiere zudem, langfristig 2 Prozent des BIP in die Verteidigung zu investieren.
Mit Blick auf den unvermindert brutalen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine würdigte der Bundeskanzler das Engagement des Baltikums bei der Unterstützung des Landes und appellierte zugleich an alle europäischen Partner, noch mehr zu tun: "Wir müssen sicherstellen, dass der Ukraine aus den vorhandenen Beständen mehr Möglichkeiten der Luftverteidigung bereitgestellt werden".
Deutschland sei mit 28 Milliarden Euro an gelieferter und bereits zugesagter militärischer Unterstützung nach den USA der stärkste Partner der Ukraine im Kampf gegen den russischen Aggressor. "Und wir werden weiterhin unserer Verpflichtung gerecht werden", so Scholz. Der Kanzler hob zudem die Bedeutung der weiteren engen Koordinierung und Zusammenarbeit der NATO-Verbündeten hervor und stellte erneut klar: "Die NATO wird selber keine Kriegspartei werden."
B3-Treffen in Riga
Nach dem Weiterflug nach Riga wird Kanzler Scholz in der lettischen Hauptstadt am späten Nachmittag zunächst ein bilaterales Gespräch mit Ministerpräsidentin Evika Siliņa führen. Danach wird der Bundeskanzler mit den drei Regierungschefinnen der baltischen Staaten (B3) zusammentreffen.
Deutschland und die drei Länder des Baltikums sind starke Partner in der Europäischen Union und enge Verbündete in der NATO. Der Besuch des Bundeskanzlers dient dem Austausch über die aktuelle Sicherheitslage an der NATO-Ostflanke, der Abstimmung weiterer Unterstützung für die Ukraine im europäischen und internationalen Rahmen sowie zur Vorbereitung des NATO-Gipfels im Juli in Washington.