Audi AG

10/19/2021 | Press release | Distributed by Public on 10/19/2021 03:01

Stéphane Peterhansel: „Enorme Fahrfreude“

Audi ist eine Marke mit einer großen Motorsport-Tradition. Von den Rallye-Tagen mit dem quattro in den Achtzigern bis heute stehen die Vier Ringe für Pionierleistungen im Motorsport. Was bedeutet es für Sie, erstmals für Audi die Rallye Dakar zu fahren?
Ich bin nicht nur ein großer Fan des Marathon-Rallyesports, sondern verfolge auch viele andere Motorsport-Disziplinen. Schon zu Gruppe-B-Zeiten habe ich Audi im Rallyesport bewundert. Ich bin wirklich stolz, jetzt dazuzugehören. Eines hat Audi immer ausgezeichnet: Egal, wo die Rallyeautos und Rennwagen angetreten sind, es ging immer um den Sieg. So ist es bis heute geblieben.

Sie sind inzwischen in Ihrem vierten Karrierejahrzehnt und haben schon viele Entwicklungen begleitet. Was hätten Sie gedacht, wenn man Ihnen damals prophezeit hätte, dass Sie die Dakar einmal mit einem elektrischen Antrieb mit Energiewandler bestreiten würden?
Ich hätte es wohl kaum geglaubt. Und das Schönste nach unseren bisherigen Tests ist, dass dieser Antrieb eine enorme Fahrfreude bereitet, die ich kaum für möglich gehalten hätte. Damit bahnt diese Idee den Weg dafür, dass elektrische Antriebe auch im Alltag immer mehr Freunde gewinnen. Uns stehen im RS Q e-tronzu jedem Zeitpunkt ungeheuer viel Kraft und Drehmoment zur Verfügung. So etwas kann kein Auto mit klassischem Verbrennungsmotor-Antriebsstrang leisten. Da es kein Getriebe gibt und ich nicht schalten muss, kann ich mich ganz aufs Lenken im Gelände konzentrieren. Noch ungewohnt ist für mich die Akustik. Der Energiewandler folgt mit seinen Drehzahlen und mit seiner Geräuschentwicklung nicht wie ein Verbrennungsmotor direkt den Gaspedalbefehlen.

Als Fahrer muss man sich im Auto wohlfühlen und zufrieden sein. Welche Ratschläge haben Sie dem Ingenieursteam von Audi bei der Entwicklung gegeben?
Audi kennt sich beim elektrischen Antrieb durch seine früheren Projekte bestens aus, sei es mit dem Hybridantrieb in Le Mans oder dem batterieelektrischen Antrieb in der Formel E. Wir Fahrer wissen genau, welche Anforderungen die Rallye Dakar an Chassis, Radaufhängungen und andere Komponenten stellt. Neben vielen Ideen im Detail, die eingeflossen sind, war unser genereller Ratschlag: Es kommt nicht auf die letzten Zehntelsekunden an, sondern auf Zuverlässigkeit.

Fast alles ist neu in dem Projekt - das Einsatzgebiet für Audi, der innovative Antrieb, das entsprechend ausgelegte Chassis. Sie und Ihr Fahrerkollege Carlos Sainz, aber auch das Einsatzteam Q Motorsport kennen die Rallye Dakar dagegen bestens. Wie bewerten Sie diese einzelnen Faktoren?
Das Schöne ist: Jeder weiß, was zu tun ist. Niemand macht Audi etwas vor bei der Entwicklung wettbewerbsfähiger Rennwagen. Wir Fahrer bringen Jahrzehnte Motorsporterfahrung mit, und das Team von Sven Quandt ist seit rund einem Vierteljahrhundert im Offroad-Rallyesport äußerst erfolgreich. Ich habe schon dreimal die Rallye Dakar mit ihm gewonnen. Mit Carlos Sainz habe ich in den vergangenen Jahren ein schönes Vertrauensverhältnis aufgebaut. Wir teilen viele Ansichten, wodurch wir gut zusammenarbeiten. Mattias Ekström ist neu im Offroad-Rallyesport, hat aber auf der Rundstrecke eine Ausnahme-Karriere hingelegt und war schon Rallycross-Weltmeister. Zudem kennt er Audi Sport in- und auswendig. Das ist eine gute Mischung, von der jeder profitiert.