European Parliament

09/24/2021 | Press release | Archived content

Einheitliches Ladegerät: Ein vom Parlament lang erwarteter Gesetzesvorschlag

Ausrangierte und ungenutzte Ladegeräte verursachen jedes Jahr schätzungsweise bis zu 11 000 Tonnen Elektroschrott

Seit zehn Jahren fordert das Parlament von der Kommission einen Vorschlag für ein einheitliches Ladegerät, um Elektroschrott zu bekämpfen und das Leben der Verbraucher zu erleichtern.

Das Europäische Parlament und dessen Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz drängen seit Jahren auf eine Lösung für ein einheitliches Ladegerät und forderten die Kommission in einer Reihe von Entschließungen und parlamentarischen Anfragen immer wieder auf, zu reagieren.


Im Jahr 2014 setzte sich das Parlament bei den Verhandlungen über die Richtlinie zur Modernisierung der Rechtsvorschriften für Funkanlagen nachdrücklich für ein einheitliches Ladegerät für alle Mobiltelefone ein.


Seitdem wurde in mehreren anderen Initiativen des Parlaments direkt oder indirekt die Standardisierung von Ladegeräten für Mobiltelefone gefordert, wie z.B. in einer am 30. Januar 2020 angenommenen Entschließung, in der die Kommission aufgefordert wird, dass "dringend eine Norm für ein einheitliches Ladegerät für Mobilfunkgeräte angenommen werden muss."


Darüber hinaus forderten die Abgeordneten in einer Entschließung vom 10. Februar 2021 zum neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft die Kommission auf, unverzüglich ein einheitliches Ladegerät für Smartphones und alle kleinen und mittelgroßen elektronischen Geräte einzuführen, "um bestmöglich für die Normung, Kompatibilität und Interoperabilität der Lademöglichkeiten, einschließlich des drahtlosen Aufladens, im Rahmen der globalen Strategie zur Verringerung von Elektronikabfällen Sorge zu tragen", und ersuchten die Kommission, eine Entkopplungsstrategie für Ladegeräte und eine harmonisierte Kennzeichnung auszuarbeiten.


Zitat


Erklärung der Vorsitzenden des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments, Anna Cavazzini (Grüne/EFA, DE), zu dem von der Kommission am Donnerstag vorgelegten Vorschlag für ein gemeinsames Ladegerät:


"In den letzten zehn Jahren hat das Europäische Parlament darauf gedrängt, dass die Kommission einen Vorschlag für ein gemeinsames Ladegerät vorlegt, um Elektroschrott zu bekämpfen, den Verbrauchern das Leben zu erleichtern und sie in die Lage zu versetzen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.


Diese Initiative enthält viele Elemente, die unserem Ausschuss wichtig sind, wie die Harmonisierung der Ladestation, die ein reibungsloses Funktionieren des Binnenmarktes ermöglicht, sowie ein hohes Maß an Verbraucherschutz und die Verringerung des Elektroschrotts.


Es muss endlich Schluss sein mit dem Kabelsalat in unseren Schubladen - wir haben genug davon, dass wir in unserem Rucksack das falsche Ladekabel für das Gerät haben, das wir dabei haben. Einheitliche Ladekabel werden den Verbrauchern helfen, Geld zu sparen und die Ressourcen der Erde zu schonen.


Elektro- und Elektronikgeräte gehören weiterhin zu den am schnellsten wachsenden Abfallströmen in der EU. Es ist besonders wichtig, dass die vorgeschlagenen Vorschriften nicht nur für Smartphones, sondern auch für Tablets und andere mobile Geräte gelten, wie vom Parlament gefordert. Der rasanten technologischen Entwicklung muss Rechnung getragen werden, zumal die Kommission bereits so viel Zeit vergeudet hat.


Das Parlament wird sich nun mit diesem Gesetzesvorschlag befassen. Wir werden unser Möglichstes tun, um eine reibungslose Zusammenarbeit mit der Kommission und dem Rat zu gewährleisten, um eine Einigung zu erzielen, die sowohl den europäischen Verbrauchern als auch der Industrie zugutekommt und bei der die Ziele des Europäischen Grünen Deals im Mittelpunkt stehen".

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