12/09/2021 | Press release | Distributed by Public on 12/09/2021 01:03
Neun Teams in drei Kategorien wetteifern um den diesjährigen Hasso Plattner Founders' Award. Die einzelnen Kategorien bilden verschiedene zukunftsweisende Denkansätze ab, wie Innovationen zum Erfolg der SAP beitragen können.
Lernen Sie hier die Finalisten in der Kategorie Products and Technology kennen.
80 % des weltweit verwendeten Palmöls stammen aus Indonesien und Malaysia. Zwar wird ein gewisser Anteil dieses Rohstoffs von nachhaltig wirtschaftenden Fair-Trade-Plantagen und Kleinbetrieben bezogen, doch der Löwenanteil stammt von Ölpalmen, die auf neu entwaldeten Flächen kultiviert werden. Woran kann ein Kunde erkennen, woher das Produkt kommt?
"2019 traten mehrere SAP-Kunden, die Palmöl in ihrer Produktion verwenden, mit diesem Problem an uns heran. Sie fragten nach einer robusten Lösung, die es ermöglichen würde, diese Fakten entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Kleinbauern bis zum Endkunden genau zu dokumentieren," berichtet Mitbegründer James Veale. "Traditionelle Bestandssysteme basieren auf Chargen. Wir haben aber festgestellt, dass chargenbasierte Systeme mit ihren einfachen FIFO- und LIFO-Regeln nicht wirklich über die genaue Zusammensetzung eines Rohstoffbestands Auskunft geben. Ein solcher Bestand kann aus einem Mix aus nachhaltigen und konventionellen Quellen stammen, und im großen Maßstab hätten wir es mit Millionen von Chargen zu tun."
GreenToken verwendet stattdessen ein Token für einen digitalen Zwilling, der für eine feste und in der Regel kleine Menge des betreffenden Rohmaterials steht. Datensätze werden in einem Blockchain-Ledger gespeichert, und während das Material entlang der Lieferkette vorwärts bewegt wird, übermittelt GreenToken die entsprechende Anzahl an Token für die bewegte Materialmenge von der Wallet eines Akteurs in der Lieferkette zu der eines anderen. So wird eine unveränderbare Überwachungskette geschaffen - eine Rückverfolgungshistorie -, die für vollständige Transparenz in der Lieferkette und äußerst vertrauenswürdige Daten sorgt.
">Die elegante und gleichzeitig leistungsstarke Lösung von GreenToken findet in zahlreichen Branchen Anwendung. Die Token können beliebige Informationen zu Rohmaterialen transportieren, zum Beispiel: Wurden diese Nutzpflanzen nachhaltig eingekauft? Wurde dieses Kobalt aus Minen bezogen, in denen Kinderarbeit verboten ist? Stammt dieses Plastik aus Kreislaufwirtschaft und ist ein hoher Anteil davon durch molekulares Recycling von Plastikmüll gewonnen worden?
Nachdem über 77 % der Industrieerzeugnisse der Welt ein SAP-System durchlaufen, stößt GreenToken auf großes Interesse bei SAP-Kunden, die aufgrund gesetzlicher Vorschriften und der steigenden Ansprüche ihrer Kunden zunehmend gezwungen sind, die Nachhaltigkeit ihrer Rohstoffbeschaffung, -verarbeitung und Lieferkettenpraktiken nachzuweisen.
"GreenToken ist die Antwort der SAP auf diese Herausforderung", erklärt Mitbegründer Nitin Jain. "Wir haben eine wirklich innovative Verwendung für Token in einem Blockchain-Ledger gefunden, die die bisher undurchsichtigen Rohstofflieferketten transparent macht. Ziel von GreenToken ist es, den Wandel der Weltwirtschaft zu einer nachhaltigkeitsorientierten Kreislaufwirtschaft zu fördern - und unsere Innovation gibt Unternehmen über einfache, reibungslos funktionierende, browserbasierte Schnittstellen die Möglichkeit an die Hand, einen Beitrag dazu zu leisten."
Auf einen Blick
Die Optimierung von Ressourcen und Kapazitäten ist zwar eine allgegenwärtige geschäftliche Herausforderung, doch unterstützt die B2B-Plattform für Circular Sharing Ecosilient einen neuen Aspekt dieses Aufgabenfelds: Diese Innovation dient der Kommodifizierung von Nachfrage, Angebot und Services, indem sie Organisationen in einer Gemeinschaft vernetzt, um eine effizientere und nachhaltigere Wertschöpfung mit besonderem Schwerpunkt auf der Nutzung vorhandener Ressourcen und Kapazitäten zu ermöglichen.
Ecosilient kann Unternehmen helfen, vorhandene Ressourcen in einem Kreislaufmodell zu nutzen, etwa veraltete Anlagen, Überbestände, Abfallstoffe und Nebenprodukte, indem es unser ERP-System um die Community-Ebene erweitert. Dies trägt der wachsenden Notwendigkeit Rechnung, als Unternehmen, Interessengruppen und Investoren verantwortungsbewusstere Entscheidungen zu treffen, die einen positiven Beitrag zur Bewältigung der drängenden Probleme der Welt darstellen.
Avital Ben-Natan, Gründer von Ecosilient, beschreibt das Ziel des Teams: "Mit Ecosilient wollen wir wirtschaftliches Wachstum von der Ausbeutung der Natur und zerstörerischen Geschäftspraktiken abkoppeln. Es geht darum, eine auf Vertrauen gründende Plattform zu schaffen, über die Unternehmen Chancen für auf gemeinsamen Werten beruhende Kooperationen entdecken und realisieren können."
Das Ziel ist nichts weniger als die Bewältigung miteinander verflochtener Probleme, beispielsweise die Klimakrise, soziale Ungleichheiten und unterbrochene Lieferketten. Ecosilient dient als Rahmenwerk für die Weiterentwicklung von SAP-Kerntechnologien, Daten und unseres weltweit größten Kunden- und Partnernetzes zu einer Engine für nachhaltige Wirtschaft.
Dabei können die Benutzer wie gewohnt mit SAP-Software arbeiten - Material beschaffen, Verträge unterzeichnen, den Versand verfolgen und ihre Bestände steuern. "Doch mit Ecosilient", fügt Avital hinzu, "haben die Benutzer eine zusätzliche Schicht in unserer Software, deren Funktionen sie zuverlässig zu verantwortungsbewussten Entscheidungen anleitet - um mehr und Besseres mit weniger zu erreichen."
">Von Beginn an fand die Idee zu Ecosilient, die im Rahmen des SAP-Intrapreneurship-Programms gefördert wurde, bei vielen Kolleginnen und Kolleginnen Anklang. So zog sie etliche Gleichgesinnte bei der SAP an, die bereit waren, sich in ihrer Freizeit dafür zu engagieren. "Auch wenn nur wenige von uns jemals im selben Raum gesessen haben, sind wir alle in den letzten eineinhalb Jahren, in denen wir Ecosilient entwickelt haben, richtig zusammengewachsen", erinnert sich Avital.
Ihre Motivation hätten die Teammitglieder aus den Folgen des Klimawandels gezogen, so Avital: "Als Eltern fühlen wir uns für die Zukunft unserer Kinder und der Gemeinschaften, in denen wir leben, verantwortlich. Wir müssen die Herausforderungen anpacken, vor denen wir als menschliche Spezies, aber auch als Planet und als Wirtschaftsakteure stehen, und wirkungsvolle Antworten finden."
Das Team betrachtet seine Lösung als natürliche Weiterentwicklung dessen, wofür die SAP steht: Ordnung in das Chaos zu bringen, Chancen zu schaffen und Zusammenarbeit zu ermöglichen, um eine faire, verantwortungsbewusste und letztlich effizientere Wirtschaft aufzubauen.
Doch Ecosilient ist auch eine Möglichkeit für die SAP, ihre eigene Infrastruktur und die Art und Weise, wie sie ihre Geschäftstätigkeit ausübt, zu erneuern, wie Avital betont: "Es geht darum, die grundlegende Ausrichtung der SAP auf eine Vorreiterrolle für nachhaltige Wirtschaft zu fördern."
Das Finalisten-Team auf einen Blick
Fälle von Arzneimittelfälschung haben in den letzten Jahren weltweit drastisch zugenommen. Allein in Afrika sterben Jahr für Jahr über 120.000 Menschen, weil sie mit gefälschten Malaria-Medikamenten behandelt wurden. Man geht davon aus, dass gegenwärtig mehr als 50 % der Medikamente in Afrika gefälscht sind.
Hier setzt SAP Information Collaboration Hub (ICH) an. Das SaaS-Branchennetzwerk unterstützt SAP-Kunden in der Pharmaindustrie bei der Weitergabe von Informationen über ihre pharmazeutischen Produkte an ihre Partner in der Lieferkette und an Behörden überall auf der Welt, um die Rückverfolgbarkeit und Verifizierung jeder einzelnen Produktpackung in diesen Märkten zu ermöglichen.
"Es war wirklich ein Gemeinschaftswerk mit zahlreichen Beiträgen von SAP-Kunden, die uns zu ICH inspiriert haben", meint Oliver Nürnberg, Chief Product Owner für SAP Life Sciences. "Sie haben uns von Anfang an darauf hingewiesen, dass wir ein globales Netzwerk zur Verteilung der Daten brauchen, das Unternehmen ohne großen Aufwand nutzen können, indem sie sich nur einmal vernetzen müssen, ihnen aber den Mehrwert eines Datenaustauschs mit vielen Teilnehmern bietet."
ICH wird auf der SAP Business Technology Platform ausgeführt und nutzt die Integrationsservices der Plattform zum Austausch von Nachrichten, die SAP-Blockchain-Services zur Bereitstellung von Daten für die Verifizierung sowie Portalservices. 2021 wurde ICH durch innovative Funktionen für die Automatisierung von Onboarding-Prozessen und das eigenständige Onboarding von Handelspartnern ergänzt, um Kunden ein effizientes Eingliedern von Hunderten von Partnern gleichzeitig für neue Märkte zu ermöglichen.
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SAP Information Collaboration Hub wird heute bereits von den acht größten Pharmaherstellern - 14 der Top 20 - genutzt, darunter die meisten der Hersteller von COVID-19-Impfstoffen.
Unser nächstes Projekt betrifft COVAX, die UNICEF-Initiative für die Versorgung von Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommensniveau mit COVID-19-Impfstoffen. SAP bietet SAP Information Collaboration Hub for Life Sciences zusammen mit SAP Advanced Track and Trace for Pharmaceuticals an, um Hilfskräften von Organisationen wie dem Roten Kreuz und Ärzte ohne Grenzen die Prüfung von gelieferten Impfstoffen an Ort und Stelle zu ermöglichen.
Ursprünglich bestand das Team nur aus einer Handvoll SAP-Mitarbeiter in Deutschland und Irland. Heute zählt die SAP-Organisation Customer Innovation & Maintenance (CIM) über 50 hauptsächlich in Indien ansässige Teammitglieder, die die Lösung entwickeln und ausführen sowie Kunden und deren Geschäftspartner bei der Eingliederung in das Netzwerk unterstützen.
Amba Bisht, Senior Developer bei SAP CIM Engineering, stellt fest: "Das Bereichernde an diesem Projekt ist, dass es die Vision der SAP mit Leben erfüllt: die Abläufe der weltweiten Wirtschaft zu verbessern und die Welt menschlicher zu machen. Denn SAP Information Collaboration Hub for Life Sciences sorgt für mehr Sicherheit in der pharmazeutischen Lieferkette und verhindert, dass Patienten gefälschte Medikamente erhalten - dadurch kann es tatsächlich Leben retten."
Auf einen Blick