Stadt Bern

07/29/2021 | Press release | Distributed by Public on 07/29/2021 02:12

Erfolg im Kampf gegen Schattenwirtschaft

Im konkreten Fall stellte die Fremdenpolizei fest, dass ein in der Schweiz ansässiges Unternehmen für ausländische Arbeitnehmende unvollständige Arbeitsverträge ausstellte und die angebotenen Dienstleistungen zu Billigstpreisen bewarb. Gestützt auf die Unterlagen, die den Behörden zur Ausstellung von Aufenthaltsbewilligung vorgelegt wurden, war von einer Täuschung auszugehen.

Wegweisungen eingeleitet

Die Sachverhaltsabklärungen ergaben, dass ausländerrechtliche Bewilligungen erschlichen worden waren. Die nicht ordnungsgemässen Arbeitsverhältnisse führten dazu, dass die Arbeitgeberin keine Sozialversicherungsbeiträge entrichtete. Auch muss hinsichtlich der ausgeführten Arbeiten im Bereich der Teppichpflege und Maurerarbeiten von einer betrügerischen Absicht ausgegangen werden. Die versprochenen Dienstleistungen wurden soweit überblickbar nur ungenügend erbracht und die ursprünglich beworbenen Billigstpreise bei der Schlussabrechnung um ein Mehrfaches überboten.

Im Zusammenhang mit diesen Delikten hat die Fremdenpolizei der Stadt Bern die Aufenthaltsbewilligung mehrerer ausländischer Personen widerrufen und Entfernungs- und Fernhaltemassnahmen eingeleitet. Die mutmasslich fehlbaren Personen werden bei der zuständigen Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.

Erneute Hinweise auf clanbasierte deliktische Strukturen

Sowohl bei der Arbeitgeberin als auch bei den ausländischen arbeitnehmenden Personen stellte sich heraus, dass sie bereits in anderen Kantonen im gleichen Bereich aktiv gewesen und im Ausland - vor allem in Deutschland - in betrügerische sowie erpresserische Handlungen verwickelt waren. Diese Erkenntnisse sowie das «Vorgehen nach Plan» weisen auf eine clanbasierte deliktische Struktur hin. Die teilweise verwandtschaftlich verbundenen Personen bilden die Grundlage einer Art Parallelgesellschaft mit eigenen Normen und Werten.

Bei Missbrauchsverdacht Behörden kontaktieren

Im Kampf gegen die Schattenwirtschaft ruft die Stadt Bern die Bevölkerung auf, bei solchen verdächtigen «billigen» Dienstleistungsangeboten umgehend die zuständigen lokalen Polizeibehörden zu kontaktieren.