Bundesland Nordrhein-Westfalen

04/18/2024 | Press release | Distributed by Public on 04/17/2024 23:48

Ministerpräsident Wüst im Silicon Valley: Wir brauchen eine Werte-Allianz für Künstliche Intelligenz

Ministerpräsident Wüst hat sich im Rahmen einer Rede im Silicon Valley für eine Werte-Allianz für Künstliche Intelligenz stark gemacht.

Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich im Rahmen einer Rede im Silicon Valley für eine Werte-Allianz für Künstliche Intelligenz stark gemacht. Bei einem international besetzten Symposium unter dem Thema "Transatlantic AI Symposium: Europe's Heartbeat of Innovation" in San Francisco unterstrich der Ministerpräsident die Bedeutung der intensiven, transatlantisch übergreifenden Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken Künstlicher Intelligenz. Ministerpräsident Wüst hielt die Rede im Rahmen seines Besuchs der Vereinigten Staaten von Amerika am Mittwoch, 17. April 2024. Das AI-Symposium wurde veranstaltet auf Initiative des Ministerpräsidenten durch NRW.Global Business.

"Der freie Westen muss die Heimat einer freien und vertrauenswürdigen KI sein," so Ministerpräsident Wüst wörtlich. "Künstliche Intelligenz ist eine riesige Chance. Eine Chance, um Lösungen für große Probleme unserer Zeit zu finden: Klimawandel, Ressourcenknappheit, Volkskrankheiten. Aber KI kann auch zur Gefahr werden, wenn sie als Waffe und zur Unterdrückung eingesetzt wird - von Kriminellen und von Staaten. Deshalb brauchen wir Leitplanken, die weltweit gelten. Diese Leitplanken kann es nur geben, wenn sie von den USA und Europa gemeinsam entwickelt werden - als Werte-Allianz für KI." Der Ministerpräsident forderte: "Wir brauchen eine Werte-Allianz für Künstliche Intelligenz. Lassen Sie uns KI gemeinsam zum technologischen Anker in einer unruhigen Welt machen. Wir brauchen eine transatlantische Kooperation - eine NATO für KI."

Künstliche Intelligenz hat sich zu einem zentralen Treiber der Digitalisierung entwickelt und revolutioniert die Welt in rasender Geschwindigkeit. Das Zentrum dieser Entwicklung ist das Silicon Valley. Ministerpräsident Wüst wies auf die Gemeinsamkeiten von Nordrhein-Westfalen und Kalifornien hin: "Die US-Westküste sprüht vor Ideen und Tatkraft, vor Neugierde und dem Willen, technologische Grenzen zu verschieben. Das verbindet uns. Nordrhein-Westfalen ist auf dem Weg zur führenden Digital- und Quantenregion in Deutschland und Europa."

Nordrhein-Westfalen hat 690 Hidden Champions, oft familiengeführt, 750.000 kleine und mittlere Unternehmen und ein stetig wachsendes Start-up-Ökosystem. Das biete ein riesiges Potenzial möglicher industrieller Anwendungen von KI. Ministerpräsident Wüst: "Was Kalifornien heute für die Vereinigten Staaten von Amerika ist, wollen wir für ganz Europa werden. Nordrhein-Westfalen hat das Knowhow, die Infrastruktur und eine riesige Innovationskraft."

Zu der Veranstaltung im Silicon Valley waren mehrere internationale Rednerinnen und Redner eingeladen. In einer Panel-Diskussion sowie diversen Showcases wurde über aktuelle Entwicklungen diskutiert und der Wille zum Ausbau der breiten und vielfältigen Partnerschaften zwischen beiden Ländern unterstrichen. An der Veranstaltung nahmen auch zwei Sondergäste des Ministerpräsidenten teil: Die Professorin für Data Science & Language Technologies an der Universität Bonn und Principal Investigator am Lamarr-Institut Prof. Dr. Lucie Flek sowie die Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich Prof. Dr. Astrid Lambrecht. Beide Forschungseinrichtungen gehören zu den international gelobten Innovationstreibern in Nordrhein-Westfalen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Quantencomputing.

Prof. Dr. Lucie Flek, Professorin für Data Science & Language Technologies an der Universität Bonn und Principal Investigator am Lamarr-Institut: "Die Beschleunigung des Fortschritts im Bereich der KI hat neue unglaubliche Möglichkeiten in der Forschung eröffnet. Wir stehen aber auch vor neuen grundlegenden Systemherausforderungen. Um den Umfang und die Komplexität moderner KI-Systeme zu bewältigen, ist ein noch nie dagewesenes Maß an globaler Zusammenarbeit und Koordination erforderlich. Mit der Gründung des Lamarr-Instituts gibt es in Nordrhein-Westfalen für mich als Forscherin nun nicht nur eine einmalige Infrastruktur, sondern auch herausragende Kooperations-möglichkeiten mit anderen führenden Forschern in der USA und weltweit, um diese Herausforderungen gemeinsam, verantwortungsbewusst, transparent, sicher und koordiniert anzugehen."

Prof. Dr. Astrid Lambrecht, Vorstandsvorsitzende des Forschungszentrums Jülich: "Nordrhein-Westfalen spielt eine zentrale Rolle in der technologischen Wettbewerbsfähigkeit und Souveränität Europas auf den Gebieten Future IT und KI. Mit dem neuen Exascale-Computer JUPITER starten wir in diesem Jahr in eine neue Ära des Super-Computings in Europa. JUPITER wird einer der weltweit leistungsstärksten Supercomputer für das Training von KI-Modellen sein und die Trainings-Kapazität in Deutschland um einen Faktor 50 erhöhen. Der Exascale-Computer ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung neuer, europäischer Large Language Models, die zuverlässiger, offener und transparenter sein werden als bisherige Modelle. Mit unserer Forschung zum vom Gehirn inspirierten Neuromorphen Computing werden wir KI-Modelle effizienter und energiesparender trainieren können. Diese KI - Kompetenz bedeutet einen immensen Standortvorteil für Wissenschaft und Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen."

Unternehmensbesuch Google

Am Vormittag des 17. April 2024 traf sich Ministerpräsident Wüst mit Kent Walker, President of Global Affairs und CLO von Alphabet, dem Mutterunternehmen von Google, im Silicon Valley. Google ist einer der weltweit führenden Innovationstreiber für Künstliche Intelligenz und eng mit Nordrhein-Westfalen verbunden. Es bestehen vielfältige Kooperativen zwischen dem Land bzw. seinen Institutionen und Google. Die Partnerschaft beider Parteien zu unterstreichen, war dem Ministerpräsidenten im Gespräch ein Anliegen. Zudem warb der Ministerpräsident auch bei Google für eine Werte-Allianz für Künstliche Intelligenz. Google hatte sich zusammen mit mehreren anderen weltweit führenden Tech-Unternehmen Anfang des Jahres in einem "Tech-Accord" verpflichtet, die diesjährigen Wahlen weltweit vor dem Einfluss von KI-Manipulationen zu schützen. Der Ministerpräsident hat sich mit Kent Walker und weiteren Führungskräften von Google vor Ort über die genauen Maßnahmen und eine verstärkte Zusammenarbeit in diesem Bereich ausgetauscht.

Besuch der Stanford University

Im Anschluss besuchte Ministerpräsident Wüst die Stanford University im Süden von San Francisco. Die Stanford University gilt als eine der forschungsstärksten und renommiertesten Universitäten der Welt. Es gibt zahlreiche Kooperationen zwischen Forschungsinstituten und Wirtschaftsunternehmen aus Nordrhein-Westfalen und Stanford. Dazu zählt unter anderem auch das LAMARR-Institut, die vor allem im Bereich Human-Centered Artificial Intelligence (HAI) mit dem gleichnamigen HAI-Lab der Stanford University zusammenarbeiten. Dabei geht es auch um die zivilgesellschaftlichen Auswirkungen von KI. Ministerpräsident Wüst würdigte die Bedeutung des akademischen Austausches für die erfolgreiche Zusammenarbeit beider Länder. Zudem lobte er die vielfältigen Wirtschaftsbeziehungen und die Zusammenarbeit mit Vorreiterinstitutionen bei der Erforschung von angewandter Nutzung von KI. Das nordrhein-westfälische Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck (Bielefeld) präsentierte in einem Beispiel die Anwendung von Künstlicher Intelligenz in der Baubranche, die bald auch in der Praxis erfolgen soll. Zudem hatte der Ministerpräsident Gelegenheit, sich mit Studierenden aus Deutschland über ihre Forschungsarbeit sowie die Chancen und Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit auszutauschen.

Austausch mit Condoleezza Rice

Zu Beginn seines Besuches in Stanford traf Ministerpräsident Wüst vor Ort auf die ehemalige US-Außenministerin und Direktorin der Hoover Institution Condoleezza Rice. Die Hoover Institution ist eines der führenden Forschungszentren des Landes, das sich der Entwicklung politischer Ideen widmet. Ministerpräsident Wüst und Direktorin Rice würdigten in gegenseitiger Anerkennung die transatlantische Partnerschaft zwischen Nordrhein-Westfalen und den Vereinigten Staaten von Amerika. Zudem bestand die Gelegenheit zu einem Austausch über aktuelle politische Entwicklungen in den Vereinigten Staaten von Amerika auch vor dem Hintergrund der anstehenden Präsidentschaftswahlen.

Austausch mit OpenAI

Am Donnerstagmorgen, 18. April 2024, wird sich Ministerpräsident Wüst zudem mit Chris Lehane, Vice President und enger Berater von OpenAI CEO Sam Altman, treffen. OpenAI gilt als ein Pionier und einer der größten Innovationstreiber für Künstliche Intelligenz. Im Rahmen eines Gespräches wird sich der Ministerpräsident mit Herrn Lehane über die gesellschaftlichen Auswirkungen von KI und aktuelle Entwicklungen austauschen.

Überblick

14.04.2024

Ministerpräsident Hendrik Wüst reist vom 14. bis 19. April 2024 in die Vereinigten Staaten von Amerika. Auf dem Programm stehen zahlreiche Termine in den Regionen Los Angeles, San Francisco und Seattle.

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