Landkreis Oberhavel

04/18/2024 | Press release | Distributed by Public on 04/18/2024 06:37

Impfen schützt! Und wie ist Ihr Impfstatus

Datum: 18.04.2024

Impfen schützt! Und wie ist Ihr Impfstatus?

Masernfälle treten auch in Oberhavel wieder häufiger auf / Europäische Aktionswoche rückt Auffrischungsimpfungen für Kinder und Erwachsene in den Fokus / Gesundheitsamt des Landkreises bietet kostenlose Beratungen an

Ab dem 01.03.2020 sind Eltern verpflichtet, ihre Kinder gegen Masern impfen zu lassen.

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Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen: Impfungen sind ein einfaches und wirksames Mittel, um die eigene Gesundheit zu schützen. Mit der Europäischen Impfwoche, die vom 21. bis 27. April stattfindet, sollen Menschen in ganz Europa daran erinnert werden, den eigenen Impfstatus zu überprüfen. "Impfungen schützen nicht nur die Geimpften selbst, sondern verhindern auch die Verbreitung bis hin zur Ausrottung gefährlicher Krankheiten", sagt Oberhavels Amtsärztin Simone Daiber und erinnert: "Dank einer weltweiten Impfkampagne konnte 1980 die hochansteckende und gefährliche Krankheit Pocken für ausgerottet erklärt werden. Innerhalb Europas ist es mit Impfkampagnen auch gelungen, Polio - die Kinderlähmung - zu eliminieren." Die meisten Impfungen werden im frühen Kindesalter durchgeführt. Aber auch für Jugendliche und Erwachsene gibt es Auffrischungstermine, die eingehalten werden sollten.

Die Impfquote in Oberhavel ist hoch, dennoch gibt es Defizite bei der Impfversorgung. 99 Prozent der Erstklässlerinnen und Erstklässler sind gegen Mumps, Masern und Röteln geimpft. Das Robert-Koch-Institut registriert jedoch seit 2023 einen Anstieg der Masernfälle in Deutschland. Mit der Corona-Pandemie war die Zahl der Infektionen 2020 bis 2022 zurückgegangen. In einigen Ländern Europas und anderen Regionen der Erde treten Masern inzwischen mit teilweise ausgedehnten Ausbrüchen wieder auf. Dadurch steigt auch das Infektionsrisiko in Deutschland. "Noch liegen die Fallzahlen aber auf einem niedrigeren Niveau als in den Jahren vor der COVID-19-Pandemie", sagt Simone Daiber. "Es ist also jetzt wichtig, zu überprüfen, ob der Schutz gegen Masern wirksam ist."

Gegen Tetanus, Diphtherie und Pertussis (Keuchhusten) sind in Oberhavel laut den Erhebungen des Landesamtes für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG) 95 Prozent der Kinder grundimmunisiert, die zweite Auffrischungsimpfung zwischen dem neunten und 15. Lebensjahr bekommen aber nur noch 71 Prozent, die zweite Auffrischung gegen Keuchhusten sogar nur 67 Prozent der im Kindesalter Immunisierten.

Bei Hepatitis B und Meningokokken C liegt die Impfquote bei Kindern im Einschulungsalter bei 93 Prozent. Gegen Pneumokokken sind 83 Prozent und gegen Rotaviren, die starke Durchfälle und Erbrechen auslösen, 76 Prozent der Kinder im Landkreis geimpft.

"Bei der Impfung werden die Mechanismen der körpereigenen Abwehr genutzt, um das Immunsystem aufzubauen und es für künftige Infektionen zu wappnen", erklärt Simone Daiber. "Durch diese sogenannte Herdenimmunität werden auch Menschen geschützt, die sich nicht impfen lassen können", betont die Amtsärztin. In Deutschland empfiehlt ein unabhängiges Gremium aus Experten und Expertinnen, die Ständige Impfkommission (STIKO), welche Impfungen in welchem Lebensalter sinnvoll sind, um sich vor gefährlichen Infektionskrankheiten zu schützen. Spezielle Impfempfehlungen gibt es darüber hinaus für Menschen mit chronischen Erkrankungen, da sie häufig ein geschwächtes Immunsystem haben und daher besonders anfällig für eine Ansteckung und einen schwereren Verlauf mit Infektionskrankheiten sind.

Tägliche Impfberatung
Während der Europäischen Impfwoche bietet das Gesundheitsamt Oberhavels täglich von 10.00 bis 12.00 Uhr eine Impfberatung in der Havelstraße 29 an. Dabei können Fragen rund um das Thema Impfung ebenso gestellt werden, wie es persönliche Empfehlungen zum eigenen Impfschutz gibt. Die Beratung richtet sich an Eltern mit Kindern, an Jugendliche und junge Erwachsene wie auch an Seniorinnen und Senioren. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht notwendig. Auch der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Landkreises unterstützt bei Fragen rund um den Impfschutz.

Interessierte können das Gesundheitsamt des Landkreises Oberhavel auch per E-Mail unter [email protected] kontaktieren und außerhalb der Europäischen Impfwoche immer freitags zwischen 10.00 und 12.00 Uhr die Beratungssprechstunde vor Ort nutzen.