Regierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern

05/10/2024 | Press release | Distributed by Public on 05/10/2024 03:39

Europaministerin Martin schließt in Kiew Kooperationsvereinbarungen zur medizinischen und psychologischen Zusammenarbeit ab

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Ministerin Martin im Gespräch mit dem ukrainischen Gesundheitsminister Victor Lyashko in Kiew. Foto: E.L. Brakemeier

Nr.066/24|10.05.2024|WKM|Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten

Im Rahmen ihres offiziellen Besuchs in Kiew hat Europaministerin Bettina Martin auf dem
"2. Internationalen Gipfel der Städte und Regionen" zwei wegweisende Memoranden der internationalen medizinischen und psychologischen Zusammenarbeit abgeschlossen. Auf Einladung des Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, kommen aktuell Vertretungen der ukrainischen Regionen, Städte und Kommunen mit Vertreterinnen und Vertretern aus Europa und den USA in Kiew zusammen. Die Ministerin nimmt mit einer Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern, der auch Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier, Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Greifswald, und Dr. Horst Aschoff, Senior Consultant der Universität Rostock, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, angehören, an der Konferenz teil.

Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns hat am 17.01.2024 eine Regionalpartnerschaft mit der ukrainischen Region (Oblast) Chernihiv abgeschlossen. Dies ist nun die erste Reise einer Delegation des Bundeslandes in die Ukraine, um Projekte im Rahmen der Partnerschaft anzubahnen und in die Tat umzusetzen.

Die erste Station der Reise ist die Konferenz in Kiew, auf der Kooperationsvereinbarungen zwischen den Universitäten Greifswald und Rostock und zwei Krankenhäusern aus der Partnerregion, dem regionalen Krankenhaus sowie dem Kinder- und Jugendkrankenhaus in Chernihiv, unterzeichnet wurden. Mit den Memoranden wurden die Kooperationen zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Chernihiv in den Bereichen medizinische Versorgung und psychologisch-psychotherapeutische Unterstützung vereinbart. Ziel ist es, den Austausch von Fachwissen und Ressourcen zwischen den beteiligten Regionen zu erleichtern und die Versorgung insbesondere in diesen Krisenzeiten verbessern.

"Wir erfüllen unsere Regionalpartnerschaft mit der Region Chernihiv mit Leben. Es geht uns dabei nicht allein um humanitäre Hilfe. Wir wollen auch Projekte der konkreten Zusammenarbeit zwischen MV und den Menschen in Chernihiv umsetzen. Dabei spielt in diesen schweren Kriegszeiten die körperliche und psychische Gesundheit eine wichtige Rolle. Die Memoranden, die auf der Konferenz unterzeichnet wurden, sind ein eindrucksvolles Zeichen unserer gelebten Unterstützung für die Ukraine und werden eine nachhaltige Wirkung auf die Gesundheitssysteme unserer beiden Regionen haben", erklärte Ministerin Martin während der Zeremonie.

"Kriege können dramatische Konsequenzen auf die psychische Gesundheit der gesamten Bevölkerung haben", sagt Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier: "Daher ist es entscheidend, ausreichend psychotherapeutische Unterstützung sowie Präventionsangebote in Kriegsgebieten zu implementieren. Wir unterstützen unsere Partner*innen in Chernihiv unmittelbar durch Therapie- und Präventionsangebote einschließlich digitaler Interventionen, Workshops und gemeinsamer Konferenzen. Teilweise werden unsere Aktivitäten durch das Programm Solomiya der GIZ der Bundesregierung unterstützt."

"Der Krieg in der Ukraine hat verheerende Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit vor allem der Soldaten, aber auch der Zivilbevölkerung. So spricht man z. B. von 50.000 bis 100.000 Opfern mit Amputationsverletzungen. Hier können im Knochen verankerte und durch die Haut nach außen geleitete Prothesen einen entscheidenden Schritt bei der Rehabilitation nach Extremitätenverlust bedeuten. Diese innovative Technik wird durch die Universitätsmedizin Rostock angeboten.", so Dr. Horst Aschoff.

Die Abkommen markieren den Einstieg in die enge medizinische und psychologische Verbindung im Gesundheitswesen zwischen Chernihiv und Mecklenburg-Vorpommern. Die Unterzeichnung fand in Anwesenheit des ukrainischen Gesundheitsministers Victor Lyashko sowie hochrangiger Vertreterinnen und Vertretern aus Medizin, Psychologie und Politik statt.

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Bildunterschriften:
Bild 1:
Ministerin Martin im Gespräch mit dem ukrainischen Gesundheitsminister Victor Lyashko in Kiew.

Bild 2:
Ministerin Martin (r) unterzeichnete die Kooperationsvereinbarung mit Tetiana Lebendieva, Leiterin des Kinderkrankenhaueses Chernihiv und Andriy Zhydenko, Generaldirektor des Regionalkrankenhauses Chernihiv.