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04/18/2024 | News release | Distributed by Public on 04/18/2024 12:22

„Bewältigung des Klimawandels ist Menschheitsaufgabe“

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger zu Gast bei der Forschungsbasis AWIPEV in Spitzbergen.

Foto: Alfred-Wegener-Institut/Esther Horvath

Die Arktis erwärmt sich deutlich schneller als der Rest der Welt - mit direkten Folgen auch für Europa. Welche dies sind und wie sich die Ökosysteme über die Jahrzehnte wandeln, zu diesen und vielen weiteren Fragen arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der deutsch-französischen ForschungsstationAWIPEV auf Spitzbergen.

Seit mehr als 20 Jahren betreiben Deutschland und Frankreich gemeinsam diese Forschungsbasis im Arktischen Ozean, deren Hauptaufgabe die Grundlagenforschung in den Umweltwissenschaften ist. Anlässlich dieser mehr als zwei Jahrzehnte andauernden Forschungskooperation besuchte Bundesbildungs- und Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger Mitte April die Basis in Spitzbergen für vier Tage und machte sich vor Ort ein Bild von deren Forschung.

Länderübergreifende Forschungszusammenarbeit

Die AWIPEV- Forschungsstation wird gemeinsam vom Alfred-Wegener-Institut, dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, (AWI) und dem französischen Polarinstitut Paul-Émile Victor (IPEV) und mit Unterstützung des norwegischen Polarinstituts NPI betrieben.

Im Fokus der AWIPEV-Forschungsarbeit stehen laut der Direktorin des AWIs, Antje Boetius, "die klimawandelbedingten Veränderungen in der Atmosphäre, in den Permafrostböden und den Gletschersystemen sowie die Reaktionen der arktischen Meereslebewesen auf steigende Temperaturen und zunehmende Ozeanversauerung".

Durch die wissenschaftlichen Langzeitforschungen lassen sich also wichtige Kenntnisse über die Veränderung des Klimas und dessen Folgen gewinnen. Um diese Forschung weiter voranzubringen, investiere auch die Bundesregierung in die Meeres- und Polarforschung, sagte Stark-Watzinger bei ihrem Besuch vor Ort. "Wir müssen den Klimawandel besser verstehen, um angemessen reagieren zu können", so die Bildungsministerin. Für sie sei "die Bewältigung des Klimawandels eine Menschheitsaufgabe".

AWIPEV: deutsch-französische Forschungsstation

Die AWIPEV-Forschungsstation gibt es seit dem Jahr 2003. Damals vereinten das deutsche Alfred-Wegener-Institut (AWI) und das französische Polarforschungsinstitut Paul-Émile Victor (IPEV) ihre bis dahin unabhängigen Stationen Koldewey und Rabot zur gemeinsamen AWIPEV-Forschungsstation. Seitdem forschen dort Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beider Länder gemeinsam zu den Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis.

Die deutsch-französische Zusammenarbeit an der AWIPEV-Station ist auch im Élysée-Vertrag, der eine starke deutsch-französische Partnerschaft in allen gesellschaftlichen Bereichen anstrebt, von besonderer Bedeutung.

Das Alfred-Wegener-Institut(AWI), als Zentrum für Polar- und Meeresforschung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, erforscht seit Deutschlands Beitritt zum Antarktisvertrag im Jahr 1980 die Polarregionen sowie die arktischen und gemäßigten Meere. Das Institut wurde ursprünglich mit wenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und unter anderem dem Ziel der Entdeckung von Rohstoffen in den Polarregionen gegründet. Es wandelte sich schon früh zu einem führenden Institute in der Erforschung der polaren Ökosysteme und des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf die Polarregionen.

Internationales Forschungsdorf Ny-Ålesund

Die AWIPEV-Forschungsstation ist Teil der internationalen Ny-Ålesund-Forschungsbasis. Ny-Ålesund liegt im Norden der Inselgruppe Spitzbergen östlich von Grönland im Arktischen Ozean. Es ist eine der nördlichsten dauerhaft bewohnten Siedlungen der Welt. Je nach Jahreszeit leben hier zwischen 30 und 120 Menschen aus aller Welt zusammen. Nachdem die norwegische Regierung 1968 die erste Forschungsstation errichtete, wuchs die Forschungsbasis in Ny-Ålesund stetig. Heute sind 18 Organisationen aus zwölf Ländern dort ansässig.

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