Alb-Donau-Kreis

12/11/2024 | Press release | Distributed by Public on 12/11/2024 01:22

Engagement, das verbindet“: Ehrenamtsabend würdigt Einsatz für Geflüchtete im Alb Donau Kreis Meldung vom 11. Dezember 2024

"Die Integration von Geflüchteten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die ohne Ehrenamtliche nicht zu bewältigen wäre. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt in unserer Region. Denn Integration ist keine Einbahnstraße. Sie erfordert nicht nur Anstrengungen von den Geflüchteten, sondern auch Offenheit und Teilhabe seitens der Mehrheitsgesellschaft", betonte Landrat Heiner Scheffold zur Eröffnung des Ehrenamtsabends des Fachdiensts Flüchtlinge, Integration und staatliche Leistungen am
9. Dezember 2024 im Haus des Landkreises.



Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Würdigung und Wertschätzung des ehrenamtlichen Engagements im Alb-Donau-Kreis. Zahlreiche Ehrenamtliche, darunter Mitglieder von Helferkreisen, ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher sowie Behördenlotsinnen und -lotsen, folgten der Einladung. Ziel war es, einen Austausch in entspannter Atmosphäre zu ermöglichen und den Engagierten mit einem bunten Programm zu danken. Der "Markt der Möglichkeiten" bot eine zentrale Plattform für Vernetzung. Institutionen wie die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Handwerkskammer, Sprachschulen und Vereine präsentierten ihre Angebote zu Integration, Bildung und Freizeit. Ehrenamtliche konnten persönliche Kontakte knüpfen, sich inspirieren lassen und neue Impulse für ihre Arbeit gewinnen.

Musikalisches Highlight: Die Wakkas Sisters
Ein besonderer Programmpunkt war der Auftritt der Wakkas Sisters, die mit einer Mischung aus arabischen, kurdischen und englischen Liedern für Begeisterung sorgten. Die vier Schwestern, die 2016 aus Syrien in den Alb-Donau-Kreis kamen, haben nicht nur ihre musikalische Leidenschaft weiterentwickelt, sondern auch den Prozess der Integration beispielhaft gemeistert: Zwei der Schwestern sind inzwischen eingebürgert, und alle befinden sich in Ausbildung oder besuchen die Schule.

Herausforderungen und Wandel im Ehrenamt
Im Fokus des Abends stand auch die Auseinandersetzung mit den sich verändernden Rahmenbedingungen des Ehrenamts. Der Landrat dazu: "Die Bereitschaft vieler Menschen, sich zu engagieren, entwickelt sich weiter. Wir beobachten eine Verschiebung weg von langfristigen Verpflichtungen hin zu projektbezogenem, flexiblem Einsatz." Diese Entwicklung stellt Helferkreise vor Herausforderungen, bietet jedoch auch Chancen, neue Zielgruppen für das Ehrenamt zu gewinnen. Ein Workshop im Oktober bot Ehrenamtlichen die Gelegenheit, Methoden und Strategien zur Gewinnung neuer Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu erlernen und so das Engagement vor Ort zu stärken.

Die ehrenamtliche Arbeit in der Flüchtlingshilfe ist oft zudem fordernd. "Sie sind oft die erste Ansprechperson für Geflüchtete, die mit großen Erwartungen, Sorgen oder konkreten Problemen auf Sie zukommen. Dabei gilt es, die eigene Belastung im Blick zu behalten, um langfristig für andere da sein zu können," sagte Scheffold. Neben organisatorischen Hürden spielen auch gesellschaftliche Veränderungen eine Rolle. Der Landrat verwies auf die konstant hohen Zugangszahlen von Geflüchteten und die begrenzten Ressourcen in den Bereichen Wohnraum, Bildung und Arbeitsmarktintegration. Umso wichtiger sei es, dass Ehrenamtliche und Hauptamtliche gemeinsam an Lösungen arbeiten und sich gegenseitig unterstützen.