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Stadt Wiesbaden

03/04/2024 | Press release | Distributed by Public on 03/04/2024 02:02

Gedenken zum 81. Jahrestag der Deportation der Wiesbadener Sinti

04.03.2024
Pressereferat
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Gedenken zum 81. Jahrestag der Deportation der Wiesbadener Sinti
Gemeinsame Pressemitteilung der Stadt Wiesbaden und des Hessischen Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma.
Anlässlich des 81. Jahrestages der Deportation der Wiesbadener Sinti nach Auschwitz-Birkenau am 8. März 1943 veranstalten der Hessische Landesverband Deutscher Sinti und Roma und die Landeshauptstadt Wiesbaden gemeinsam eine Gedenkstunde am Mahnmal in der Bahnhofstraße.

Adam Strauß, Vorstand des Verband Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende werden ein Grußwort halten und mit einer Kranzniederlegung den entrechteten, verfolgten und deportierten Sinti am Mahnmal für die deportierten und ermordeten Wiesbadener Sinti und Roma in der Bahnhofstraße in Wiesbaden gedenken. Musikalisch begleitet wird die Gedenkstunde durch June Heilig an der Geige.

"Die Nationalsozialisten konnten bei der Verfolgung der Sinti auf bereits bestehende Vorurteile und Gesetze zurückgreifen. So zum Beispiel auf das sogenannte Hessische 'Zigeunergesetz' von 1929. Die Nazis haben den tödlichen Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus nicht erfunden. Sie haben ihn auf die Spitze getrieben. Aber auch heute sind diese menschenverachtenden Einstellungen Teil der Gesellschaft. Die steigenden Zustimmungswerte zu rechten Parteien, ebenso wie zu Aussagen in Meinungsumfragen machen mir und unseren Menschen große Sorgen. Auch aus diesem Grund müssen wir uns erinnern, wie die Geschichte begonnen hat. Nur dann können wir verhindern, dass sie sich wiederholt und die Demokratie, in der wir leben, verteidigen", betont Adam Strauß, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma, Landesverband Hessen.

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende erklärt: "Wir gedenken der Sinti, die Opfer des Holocausts, des staatlich organisierten Völkermords in Deutschland, geworden sind. Das Gedenken an die Deportation Wiesbadener Sinti im Jahr 1943 ist fester Bestandteil der Erinnerungskultur in unserer Stadt. Seit 1992 steht in der Bahnhofstraße das Mahnmal, das dauerhaft an die Deportation von Wiesbadener Sinti in das Konzentrationslager Auschwitz und an den Völkermord der Nazis an Sinti und Roma erinnert. Dieses Mahnmal soll ein deutliches Zeichen für Haltung und Rückgrat, Hinschauen und Einmischen, Mitgefühl und Solidarität sein. Die Geschichte darf sich nie wieder wiederholen. Ich wünsche mir, dass dieses wichtige Mahnmal mehr in der Stadtgesellschaft wahrgenommen wird. Es ist unsere moralische Pflicht, an das Leiden der Menschen, die unter dem NS-Regime verfolgt, gefoltert und getötet wurden, zu erinnern".

Die Gedenkstunde findet am Freitag, 8. März, um 13.30 Uhr am Mahnmal in der Bahnhofstraße, Geschwister-Stock-Platz 1 statt. Alle Wiesbadenerinnen und Wiesbadener, sowie alle Interessierten sind herzlich eingeladen, mit ihrer Teilnahme an die Deportation und die Schrecken des Nationalsozialismus zu erinnern.

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