05/16/2024 | News release | Distributed by Public on 05/16/2024 03:33
Egal, ob am Arbeitsplatz, Zuhause oder unterwegs - wir nutzen das Internet täglich und überall. Weltweit sind über 5,4 Milliarden Menschen mit Smartphones, Tablets, Laptops und klassischen PCs online. Dabei verbringen allein die Deutschen täglich 10 Stunden im Internet. Wäre das Internet ein Land, hätte es nach einer Studie von Greenpeace den weltweit sechst größten Stromverbrauch. Der Energiebedarf deutscher Rechenzentren liegt bei knapp 18 Terawattstunden pro Jahr.
Zwei stromintensive Trends sind das Ablegen von Daten in Clouds sowie das Musikhören bzw. Filmesehen per Streaming. Beim Cloud-Computing werden Daten nicht mehr lokal auf dem eigenen Rechner oder Smartphone gespeichert, sondern auf globalen Servern. Somit kann von überall auf der Welt auf diese Daten zugegriffen werden. Auch das Streamen von Musik und Filmen verschlingt gigantische Mengen an Strom. Netflix ist mit weltweit 270 Millionen Abonnenten der meist abonnierte Video-Streaming-Dienst und hat mehr als 25 Prozent des weltweiten Streaming-Verkehrs.
Möglich machen das alles 11.000 Rechenzentren weltweit. Auf tausenden von Servern liegen die Daten, auf die wir 24 Stunden am Tag zugreifen. Was so selbstverständlich erscheint, erfordert aufwendige Technologien und zieht einen enormen Stromverbrauch nach sich. Im Jahr 2023 verbrauchten diese Rechenzentren rund 7,4 Gigawatt Strom - 55 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor.
Moderne Rechenzentren haben die Größe von mehreren Fußballfeldern und den Energiebedarf einer Kleinstadt. Aktuell gibt es von diesen Hyperscale Rechenzentren rund 1.000, die meisten von ihnen in den USA, Europa und China. Es wird prognostiziert, dass sich ihre Gesamtkapazität in den nächsten vier Jahren verdoppeln wird. Treiber für dieses Wachstum ist generative KI.
Für das dauerhafte Verarbeiten und Speichern von Datenmengen werden Rechenzentren konstant auf 22 bis 24 Grad Celsius klimatisiert. So entfallen lediglich 60 Prozent ihres Energiebedarfs auf die reine Rechenleistung, während die übrigen 40 Prozent für komplexe Kühlsysteme wie Klimaanlagen, Rückkühlung und Ventilatoren aufgewendet werden.
Allein für das Bereitstellen und Speichern von Videostreaming-Inhalten verbrauchen Datacenter schätzungsweise 200 Milliarden Kilowattstunden Strom pro Jahr, was dem Energiekonsum aller Privathaushalte in Deutschland, Italien und Polen zusammen entspricht.
Aber auch Datacenter werden nachhaltiger: Seit Beginn des Jahres 2024 muss der Stromverbrauch deutscher Rechenzentren zu 50 Prozent aus Strom aus erneuerbaren Energien gedeckt sein, ab 2027 sogar zu 100 Prozent.
Ein weiterer Sparfaktor ist die Distanz. Beispielsweise hat Netflix 18.000 Server an 6.000 Standorten in 175 Ländern installiert, um den Übertragungsweg zu verkürzen. So sind einerseits weniger Geräte und Leitungen an der Übertragung beteiligt und andererseits werden Netzüberlastungen vermieden.
Im Zeitalter der Klimaneutralität sollten wir alle bewusster mit dem Thema Digitalisierung umgehen und mehr Verantwortung übernehmen. Experten prognostizieren im Jahr 2025 das Volumen von erstellten und replizierten Daten auf 181 Zettabyte, welches somit mehr als doppelt so hoch gegenüber dem Jahr 2020 ist. Damit nimmt auch der Energiebedarf von Rechenzentren weiter zu, welcher in den nächsten zehn Jahren weltweit um mehr als 60 Prozent ansteigt.
Zusätzlich werden im Jahr 2050 über 50 Milliarden Geräte online sein. Somit ist beim Stromfresser Internet kein Ende in Sicht. Hier sind Forschung und Entwicklung, aber auch bewusster eigener Konsum stark gefragt.
Weitere Zahlen und Fakten zum Thema findest du auf unserer Website. Wie viel Strom Künstliche Intelligenz verbraucht, erfährst du in diesem Blogbeitrag. Wer regelmäßig seine Daten ausmistet, schont das Klima. Was du dafür tun musst, erklären wir dir hier. Wie effektiv und modern die Datacenter der enviaM-Gruppe arbeiten, liest du in diesem Beitrag.
Die sauberste und günstigste Energie ist die, die gar nicht erst verbraucht wird.
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