Foreign Office of the Federal Republic of Germany

08/10/2022 | Press release | Distributed by Public on 08/11/2022 03:23

Auf dem Weg zu einer Nationalen Sicherheits­strategie: Bürgerinnen- und Bürgerdialoge meets “Open Situation Room”

Breites Meinungsbild aus den Bürgerinnen- und Bürgerdialogen

Ein wichtiger Abschnitt auf dem Weg hin zur Formulierung von Deutschlands erster Sicherheitsstrategie waren die sieben Bürgerdialoge, die bis Ende Juli in ganz Deutschland stattfanden. Die Teilnehmenden waren gefragt, ihre persönliche Wahrnehmung von Bedrohungen für sich und für Deutschland zu nennen. Aus ihren Antworten entwickelten sie konkrete politische Zielvorstellungen für die Nationale Sicherheitsstrategie. Sie diskutierten zudem über Zielkonflikte und politische Abwägungen, die bei der Umsetzung der verschiedenen Ziele bedacht werden sollten.

"Open Situation Room"bündelt die Ergebnisse der Dialoge

Am 11. August kommen von den 350 Teilnehmenden der sieben Bürgerdialogen 50 Bürgerinnen und Bürger (7-8 aus jeder Stadt) nach Berlin. Hier treffen sie sich mit Fachleuten aus Wissenschaft und Stiftungen sowie Diplomatie und Politik im Weltsaal des Auswärtigen Amtes, um ihre Ergebnisse vertieft zu diskutieren.

Bei der sogenannten "Open Situation Room"-Methode wird durch konkrete Szenarien, wie einem theoretischen Angriff auf einen EU-/Nato-Partner oder eine vom Klimawandel mitverursachte Destabilisierung in einem Entwicklungsland ein hoher Entscheidungsdruck in den einzelnen Arbeitsgruppen aufgebaut. Die Teilnehmenden diskutieren anhand dieser Szenarien denkbare Präventionsansätze und sollen dabei ihre politischen Prioritäten gegeneinander abwägen, kreative Lösungen finden und oft nicht leichte Entscheidungen im Gruppenkonsens treffen. Aus dem Miteinander der Teilnehmenden mit ihren unterschiedlichen Erfahrungen, Kenntnissen und Einstellungen entstehen konkrete Vorschläge und Handlungsoptionen, die der Bundesregierung bei der weiteren Arbeit an der neuen Sicherheitsstrategie gute Orientierung bieten.

Info

Wichtige Leitfragen sind unter anderem

- In welchem Verhältnis sollten die Kosten für Wehrhaftigkeit (u.a. Bundeswehr, Zivilschutz) bzw. zu Bedarfen im sozialen Bereich stehen.

- Wie soll die Bundesregierung globalen Herausforderungen begegnen und dazu beitragen, die Welt vor Instabilität und schleichenden Gefahren zu schützen?

- Wie können Klimaschutz, Nachhaltigkeit sowie der Schutz von Umwelt und kommenden Generationen politisch so verankert werden, dass auch für kommende Generationen die Lebensgrundlagen gesichert sind?

- Wie organisieren wir nachhaltige, widerstandsfähige, verlässliche Lieferketten und Versorgungsquellen, die sich an unseren sozialen und ökologischen Wertestandards orientieren und unseren Wohlstand sichern?