Landrat vor Ort in Altlüdersdorf: Alexander Tönnies besucht die Fritz Müller Massivholztreppen GmbH & Co. KG

Landrat vor Ort in Altlüdersdorf: Alexander Tönnies besucht die Fritz Müller Massivholztreppen GmbH & Co. KG

Mit welchen Themen setzt sich die Wirtschaftsregion Oberhavel auseinander? Was beschäftigt Unternehmerinnen und Unternehmer, womit kämpfen sie im Alltag? Landrat Alexander Tönnies ist regelmäßig im Landkreis unterwegs, um Antworten zu bekommen. Die jüngste Begegnung mit Fritz Müller, Chef der Massivholztreppen Fritz Müller GmbH & Co. KG., war ein Ausflug in die 70-jährige Geschichte des Unternehmens und ein intensiver Blick in das anspruchsvolle Handwerk eines der erfolgreichsten Treppenbauer der Region.

"Fritz Müller führt seinen Betrieb seit Jahrzehnten mit viel Leidenschaft und mit Gespür für den Markt und für die Menschen - ein Familienbetrieb, den er gemeinsam mit seinen Kindern Markus und Inga leitet. Mitarbeiterpflege und die Werbung neuer Fachkräfte nehmen einen großen Teil seiner Arbeit ein. Dass er seinem Team einen so hohen Stellenwert einräumt, ist das Rezept seines Erfolgs. Hier in Altlüdersdorf ist echtes Handwerks zu Hause. Eines der beeindruckenden Beispiele für Oberhavels Wirtschaftskraft."

Ein Blick in die Werkstätten des Altlüdersdorfer Unternehmers Fritz Müller

500 Unikate Jahr für Jahr. "Bei uns entsteht das erste Möbelstück eines Hauses. Wir sind in gewisser Weise Innenarchitekten", sagt Fritz Müller. Er hat in den vergangenen mehr als 30 Jahren eines der erfolgreichsten Treppenbau-Unternehmen Ostdeutschlands etabliert. Heute beliefert Fritz Müller Hausbesitzer in Brandenburg, Berlin und im Nordosten Deutschlands mit seinen Maßanfertigungen.

Es gab Zeiten, da habe man um jeden Auftrag gekämpft. Heute kämpfe sein Unternehmen eher damit, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die die Aufträge erfüllen. Treppen in alten Berliner und Potsdamer Mietshäusern haben Fritz Müller und sein Team schon in den 1990ern maßgefertigt. Dann kam der Bauboom und mit ihm viele Aufträge für Neubauten. Jahre später sind es wieder die alten Häuser, die mit der Sanierung ihre neue Treppe aus Altlüdersdorfer Handarbeit bekommen. Hunderte Maßanfertigungen von der Zeichnung über Zuschnitt und Lackierung bis zum Aufbau - 40 Festmeter Holz verbaut das Altlüdersdorfer Unternehmen inzwischen pro Monat. Einer der wenigen Bauteile, die sich Müller liefern lässt, sind die Stahlwangen, wenn die Kundschaft den Industrial-Look bevorzugt. Die maßgefertigten Metallwangen kommen aus dem Großraum Köln, in Altlüdersdorf bekommen sie die passenden Stufen aus massiven Hölzern. Fritz Müller sucht seit längerem einen Metallbauer in der Region, mit dem er zusammenarbeiten kann. Fachfirmen, die Platz in ihren Auftragsbüchern haben und dreidimensional denken können, sind aber nicht weniger rar als Fachkräfte. Fritz Müller ist ständig auf der Suche nach guten Leuten. Tischler und Tischlermeister sind das ganze Jahr über ausgeschrieben, genauso wie die Suche nach Azubis immer aktuell ist.

Fritz Müller Massivholztreppen GmbH & Co. KG ist ein Familienbetrieb. Sohn Markus leitet die Produktion, Tochter Inga ist kaufmännische Leiterin. Langfristig sollen sie die Geschäfte übernehmen, so wie Fritz Müller junior sie 1984 von seinem Vater Fritz senior übernommen hatte. Die Möbeltischlerei seines Vaters hat der Unternehmer nach der Wende kontinuierlich weiterentwickelt - gemeinsam mit einem wachsenden Mitarbeiterstamm spezialisierte er sich seit 1991 auf den Treppenbau. Die 1000.Treppe wurde 1997 ausgeliefert. Bis heute sind rund 15.000 Treppen in der Altlüdersdorfer Tischlerei entstanden.

In den Werkstätten geht es damals wie heute ums Miteinander. In einem Team, in dem gegenseitiger Respekt herrscht, arbeite es sich einfach besser. Letztlich sind es zum großen Teil gut ausgebildete und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ein Unternehmen ausmachen. Die Leute müssten mitgenommen werden. Sie müssten wissen, wo die Firma steht, "und wohin wir wollen. Wir sehen uns als Familie", sagt Müller, als er Landrat Alexander Tönnies durch seine Werkstatt führt. Sein erster Mitarbeiter sei Anfang der 90er aus dem Möbelwerk in Löwenberg zu ihm gewechselt und bis heute geblieben. Verbundenheit, Kontinuität und handwerkliches Geschick sind die Grundlagen in Altlüdersdorf.

Die Werkstätten zwischen Einfamilienhäusern am Ortsrand des kleinen Dorfes wurden in den vergangenen 30 Jahren nach und nach vergrößert. Wärmeenergie für Teile der Hallen und für die Trocknung produziert die Firma mit Resten aus der Holzverarbeitung in einer Pelletheizung. Photovoltaik hat Fritz Müller schon seit 2008 auf dem Dach. In ein paar Jahren soll ein Speicher für die mit Sonnenkraft produzierte Energie dazukommen.

Heute beschäftigt Familie Müller mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Werkstätten und in zwei Treppenstudios in Wustermark und Ahrensfelde.