Stadt Landau in der Pfalz

05/15/2024 | Press release | Distributed by Public on 05/15/2024 02:04

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15.05.2024

#immerda: Stadt Landau verabschiedet langjährigen Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Dirk Hargesheimer - Stefan Krauch neuer hauptamtlicher Feuerwehrchef

Der stellvertretende BKI Michael Bumb, der langjährige BKI Dirk Hargesheimer und der neue BKI Stefan Krauch (v.l.n.r.) bei den Feierlichkeiten im Alten Kaufhaus. © Stadt Landau

Seit 44 Jahren ist Dirk Hargesheimer ehrenamtlich für die Freiwillige Feuerwehr Landau im Einsatz, 20 Jahre davon als von den Mitgliedern der Feuerwehr gewählter Brand- und Katastrophenschutzinspekteur. Nun wurde er aus dieser Funktion verabschiedet und Stefan Krauch übernimmt als neuer, hauptamtlicher Brand- und Katastrophenschutzinspekteur.

Dirk Hargesheimer hat in seiner Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr Landau viel erlebt: In seiner Funktion als Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) war der 60-Jährige für die jederzeitige Einsatzbereitschaft der Feuerwehr verantwortlich und beriet den Oberbürgermeister in allen Fragen des Brandschutzes und der allgemeinen Hilfe. Der BKI übernimmt nicht nur die operativ-taktische Führung von Einsätzen, sondern ist auch für die Optimierung und Weiterentwicklung des Brand- und Katastrophenschutzes zuständig. "Diese Aufgabe hat Dirk Hargesheimer zwanzig Jahre lang übernommen und hervorragend gemeistert. Bei allen Würdenträgern der vergangenen Jahre genießt er ein hohes Ansehen und großen Respekt für sein Engagement. Die Stadt Landau in der Pfalz ist ihm für seinen ehrenamtlichen und selbstlosen Einsatz zu großem Dank verpflichtet", so Oberbürgermeister Dominik Geißler.

Großer Bahnhof in der Innenstadt zum Abschied des alten und zur Vereidigung des neuen Landauer BKI! © Stadt Landau

Mehr als 7.500 Einsätze hatte Dirk Hargesheimer in seiner Zeit als Feuerwehrchef zu verantworten. Darunter auch zahlreiche Großbrände und Großschadenslagen, sowohl innerhalb der Stadtgrenze als auch in den benachbarten Landkreisen. "Ich bin sehr froh und dankbar, dass wir in den zurückliegenden Jahren viel erreicht und gemeinsam große und kleine Einsätze gemeistert haben", sagt Dirk Hargesheimer. Und weiter: "Ich habe für meinen Teil gerne dazu beigetragen, die Freiwillige Feuerwehr Landau dort hinzuführen, wo sie heute steht und wie sie aufgestellt ist."

Teilweise war beim vielfältigen Einsatzgeschehen der zurückliegenden Jahre und Jahrzehnte auch Kreativität gefragt - wie beispielsweise beim Großbrand eines aluminiumverarbeitenden Betriebes im Jahr 2007, bei dem der Brand von 60 Tonnen Aluminiumspänen nur mit Zement gelöscht werden konnte. Andere Einsätze, wie beim Brand von asbesthaltigen Gebäudedächern, erforderten eine erhebliche Nachbereitung mit unterschiedlichen Behörden. "Und während die Anzahl der Einsätze in den vergangenen Jahren stetig anstieg, veränderte sich auch das Einsatzspektrum: Insbesondere die Technische Hilfeleistung gewann zunehmend an Bedeutung", resümiert Dirk Hargesheimer.

Um den steigenden Anforderungen an die Arbeit der Einsatzkräfte gerecht zu werden, setzte Hargesheimer gemeinsam mit seinen Stellvertretern Wolfgang Schuhmann (bis 2010) und Michael Bumb (ab 2010) auf die kontinuierliche Stärkung aller Einheiten. Im Fokus stand dabei nicht nur die moderne Ausstattung, sondern auch eine gut aufgestellte und differenzierte Ausbildung sowie die Stärkung der Jugendfeuerwehr. Der stellvertretende Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Michael Bumb: "Dirk Hargesheimer hat die Freiwillige Feuerwehr Landau zu jeder Zeit hervorragend repräsentiert. Auch dank seiner guten Vernetzung und seines offenen, wenn auch manchmal kritischen Wortes gegenüber Politik und Gremien konnten wir die Freiwillige Feuerwehr Landau stets dem Stand der Technik anpassen, stabile Strukturen etablieren und auf die sich verändernden Rahmenbedingungen einstellen."

Die gute Aufstellung der Freiwilligen Feuerwehr Landau zeigte sich auch im Zuge der Corona-Pandemie. Trotz umfangreicher Einschränkungen des gesamten gesellschaftlichen und damit auch kameradschaftlichen Zusammenlebens konnte die Einsatzbereitschaft über die ganze Zeit erfolgreich aufrechterhalten werden. Und auch bei der Flutkatastrophe im Norden von Rheinland-Pfalz stellte die Landauer Wehr ihre Schlagkräftigkeit unter Beweis.

20 Jahre lang war Dirk Hargesheimer BKI der Stadt Landau. © Stadt Landau

Die Stärkung der interkommunalen Zusammenarbeit war ein Anliegen des scheidenden Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs, wie der Landrat des Landkreises Südliche Weinstraße Dietmar Seefeldt bestätigt: "Für seinen Einsatz im Sinne unseres gemeinsamen Brand- und Katastrophenschutzes danke ich Dirk Hargesheimer herzlich im Namen des Landkreises. Unsere Kooperation auf dieser Ebene zwischen der Stadt und dem Landkreis ist mittlerweile nicht nur gute Tradition, sondern hat auch Vorbildcharakter im Land Rheinland-Pfalz."

Mit der Ernennung von Stefan Krauch bekommt die Freiwillige Feuerwehr Landau nun zum ersten Mal einen hauptamtlichen Leiter. Er ist sich der Bedeutung dieser Funktion bewusst: "Der Brand- und Katastrophenschutz ist eine sehr wichtige Aufgabe und ich bin davon überzeugt, dass wir in Landau den zukünftigen Herausforderungen im Feuerwehrwesen gewachsen sind. Und zwar wegen unserer modernen strukturellen und technischen Aufstellung, die es auch weiterhin fortzuentwickeln gilt, aber auch dank der rund 250 ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden, die bereit sind, weit über die Grenzen des Leistbaren hinaus zu gehen."

Stefan Krauch, lange Jahre selbst freiwilliger Feuerwehrmann bei der Freiwilligen Feuerwehr Landau, absolvierte bei der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen die Ausbildung im 2. Einstiegsamt. Nach langjähriger Arbeit im Einsatzdienst der Berufsfeuerwehr Ludwigshafen und der Fortbildung bis zum Master of Engineering im vorbeugenden Brandschutz wechselte der heute 43-Jährige 2016 als Leiter der Abteilung Brand- und Katastrophenschutz zur Stadt Landau. Bis zum Jahr 2020 schloss Krauch die Fortbildungsqualifizierung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst ab, war in seiner Funktion als Abteilungsleiter hauptsächlich für die theoretischen Aufgaben und Abläufe der Feuerwehr zuständig und arbeitete eng mit Brand- und Katastrophenschutzinspekteur Dirk Hargesheimer zusammen.

Aufgrund der stetig ansteigenden Anforderungen ist die Forderung einer hauptamtlichen Führung des Brand- und Katastrophenschutzes nicht neu. Nochmals bestärkt hat das die Birkweiler Erklärung des Landesfeuerwehrverbandes Rheinland-Pfalz nach der Flutkatastrophe im Ahrtal: "Wichtige Bestandteile des Führungssystems müssen auch personell gut aufgestellte und ausgestattete untere Katastrophenschutzbehörden bei den Kreis- und Stadtverwaltungen sein; hier sollte jeweils ein hauptamtlicher BKI die Funktion des Leiters der unteren Katastrophenschutzbehörde übernehmen." Mit seinem Beschluss vom 19. März 2024 folgt der Landauer Stadtrat der Birkweiler Erklärung. Auch Dirk Hargesheimer hatte die Sinnhaftigkeit eines hauptamtlichen Brand- und Katastrophenschutzinspekteurs stets betont.

Oberbürgermeister Dominik Geißler mit dem neuen Landauer BKI Stefan Krauch. © Stadt Landau

Aufgrund seines langjährigen, außerordentlichen Engagements und seinen damit verbundenen Diensten erhielt Dirk Hargesheimer von Oberbürgermeister Dominik Geißler die Ehrennadel der Stadt Landau, vom Präsidenten des Landesfeuerwehrverbands Rheinland-Pfalz Frank Hachemer das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber, von der Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz die Ehrennadel der Jugendfeuerwehr und von der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk das THW-Helferzeichen in Gold.

Zur Sache:

Folgende Meilensteine fallen in Dirk Hargesheimers Amtszeit:

- Die umfangreiche Modernisierung der Feuerwehreinsatzzentrale.

- Neue Feuerwehrhäuser in Godramstein und Wollmesheim.

- Die Gründung einer neuen Einheit in Queichheim.

- Die Gründung der Jugendfeuerwehr in Dammheim. Seit 2012 besteht damit in allen Einheiten eine Jugendgruppe.

- Die Gründung von Bambini-Einheiten in Landau, Mörzheim und Wollmesheim.

- Die Einführung von dezentralen Inspektionsübungen, um die Präsenz vor Ort in den Stadtteilen zu stärken.

- Die Vertiefung der Zusammenarbeit zwischen allen Hilfsorganisationen.

- Zahlreiche Neubeschaffungen von Fahrzeugen und Geräten, auch gemeinsam mit dem Landkreis Südliche Weinstraße im Rahmen eines Kooperationsvertrags zum Brand- und Katastrophenschutz.