OHB SE

06/22/2023 | Press release | Distributed by Public on 06/22/2023 04:39

ESA startet die Zero Debris Charter Initiative, die von Airbus Defence and Space, OHB und Thales Alenia Space unterstützt wird

Die Erweiterung der Grenzen der Erde bis in den Weltraum führt auch zur Entstehung von Weltraummüll. Obwohl die derzeitige Situation noch keine katastrophalen Ausmaße erreicht hat, nimmt die Weltraumverschmutzung immens zu. Weltraummüll zirkuliert in verschiedenen Umlaufbahnen, aber insbesondere mit der Zunahme der Megakonstellationen wird der Weltraumverkehr in der erdnahen Umlaufbahn (LEO) kritisch. Eine unkontrollierte Zunahme des Weltraummülls hätte weltweit verheerende Auswirkungen und würde nicht nur zum unwiederbringlichen Verlust wertvoller Umlaufbahnen, sondern auch zum Verlust des Weltraumwirtschaftsmarktes führen. Dabei wäre die Schaffung international gültiger Verkehrsregeln im Weltraum der erste Schritt zu einem nachhaltigen Umgang mit der Weltrauminfrastruktur.

Daher ist eine Zusammenarbeit zwischen Politik und Industrie dringend erforderlich, um die derzeitige Weltraumtrümmer-Situation zu entschärfen. Die Notwendigkeit einer "Zero Debris"-Zukunft drängt und in diesem Zusammenhang hat die Europäische Weltraumorganisation (ESA) zusammen mit den wichtigsten Vertretern des europäischen Raumfahrtsektors eine gemeinsame Erklärung abgegeben:

Le Bourget, 22. Juni 2023. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA), Airbus Defence and Space, OHB SE und Thales Alenia Space setzen sich gemeinsam für die Sicherheit und langfristige Nachhaltigkeit von Raumfahrtaktivitäten ein.

Angerecht durch ihre Mitgliedstaaten, bei ihren Missionen einen "Zero Debris"-Ansatz zu verfolgen und ihre Partner und andere Akteure zu unterstützen, ähnliche Wege zu beschreiten", aktualisiert die ESA ihre internen Standards für die Eindämmung von Weltraummüll. "Wir rufen alle Interessengruppen aus dem gesamten europäischen Raumfahrt-Umfeld, einschließlich des New Space Bereichs, dazu auf, sich im Rahmen der Zero Debris Charter-Initiative nachdrücklich dafür einzusetzen, eine weltweite Führungsrolle bei der Eindämmung und Beseitigung von Weltraummüll zu übernehmen", sagt ESA Generaldirektor Josef Aschbacher. Die Zero Debris Charter soll eine Brücke schlagen zwischen früheren ESA-Initiativen, die darauf abzielen, einen globalen Konsens über die Nachhaltigkeit im Weltraum zu schaffen, und der technischen Arbeit der Agentur an Technologien und Lösungen, die sichere und nachhaltige Raumfahrtaktivitäten ermöglichen.

Die von der ESA im Rahmen ihres PROTECT Accelerators initiierte Zero Debris Charter wird gemeinsam mit allen interessierten europäischen Raumfahrtakteuren entwickelt, um die folgende Botschaft zu vermitteln: Die Gewährleistung von Sicherheit und Nachhaltigkeit im Weltraum erfordert, dass alle Akteure gemeinsam auf ehrgeizige und gemeinsam definierte Ziele hinarbeiten, wobei jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten und Einschränkungen seinen Beitrag leistet. Zu diesem Zweck wird die ESA eine Reihe von Workshops organisieren, in denen alle interessierten Parteien ehrgeizige und bedeutsame Ziele für das Jahr 2030 festlegen und den Text der Zero Debris Charter ausarbeiten werden, die gegen Ende des Jahres 2023 fertiggestellt werden soll.

Airbus Defence and Space, OHB und Thales Alenia Space erkennen den Zero-Debris-Ansatz der ESA als sinnvollen Beitrag zu Sicherheit und Nachhaltigkeit im Weltraum an und erklären ihre Absicht, sich an der gemeinsamen Entwicklung der Zero-Debris-Charta zu beteiligen.

"Wir bei Airbus sind davon überzeugt, dass wir gegenüber künftigen Generationen eine Verantwortung für den Schutz der Weltraumumgebung haben. Diese Verpflichtung geht über unser Interesse als kommerzielles Unternehmen, das Einnahmen aus der Raumfahrt erzielt, hinaus. Die Zero-Debris-Charter ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem Konsens in unserer Industrie bezüglich Schlüsselbereichen wie Lebensverlängerung, Wartung in der Umlaufbahn und vor allem nachhaltiges End-of-Life-Management", sagte Jean-Marc Nasr, Head of Space Systems bei Airbus Defence and Space.

"Space Debris wird zu einer der bedeutendsten Herausforderungen für die immer wichtiger werdende Nutzung des Weltraums", sagt OHB-Vorstandsmitglied Lutz Bertling. "Mit revolutionärer Technologie und kühnen Ideen ist OHB bereit, einen Zero-Debris-Ansatz in unserem strategischen Portfolio umzusetzen. Als integraler Bestandteil unserer Vision, der Grundlage unserer Mission und getragen von unseren Werten "Verantwortung" und "Lösungsorientierung", engagiert sich OHB in hohem Maße für den Anbruch des Zero-Debris-Zeitalters."

"Im Einklang mit der Thales Alenia Space Vision Space For Life glaube ich fest an die entscheidende Rolle von Satelliten für ein nachhaltigeres Leben auf der Erde. Mit der wachsenden Zahl von Satelliten im Orbit müssen wir jedoch sicherstellen, dass die Aktivitäten für den Weltraum und im Weltraum heute und für künftige Generationen nachhaltig gehandhabt werden", sagt Hervé Derrey, CEO von Thales Alenia Space. "Wir haben 2022 die ESA-Erklärung für einen verantwortungsvollen Raumfahrtsektor unterzeichnet, und unsere Teams sind heute stolz darauf, an der Definition der Zero Debris Charter mitzuwirken. Thales Alenia Space arbeitet auch an Raumfahrzeugen, um die Lebensdauer von Satelliten in der Umlaufbahn zu verlängern, und an der Bewältigung von Weltraummüll dank robotischer Fähigkeiten sowie an Satelliten, die mit einem Subsystem für den kontrollierten Wiedereintritt ausgestattet sind, um die Entstehung von Trümmern am Ende der Lebensdauer des Satelliten zu vermeiden".

Josef Aschbacher, Generaldirektor, ESA

Jean-Marc Nasr, Head of Space Systems, Airbus Defence and Space

Lutz Bertling, Vorstandsmitglied OHB SE, OHB Chief Strategy & Development Officer, Chief Digital Officer

Hervé Derrey, CEO, Thales Alenia Space