Stadt Nürnberg

05/16/2024 | Press release | Distributed by Public on 05/16/2024 03:42

Wässerwiesen werden Immaterielles Kulturerbe der Menschheit

Mit der weltweiten Auszeichnung der Unesco wurde die fränkische Wässerwiesennutzung in die "Repräsentative Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit" aufgenommen. Um diesen Anlass zu feiern, lud die Stadt Nürnberg zusammen mit der Stadt Schwabach, der Stadt und dem Landkreis Forchheim und der Gemeinde Möhrendorf am Freitag, 10. Mai 2024, nach Möhrendorf zu einem gemeinsamen Bürgerfest und Festakt mit Urkundenübergabe ein. Mit der Urkunde ehrte Staatsministerin Dr. Anna Lührmann, zuständig für Europa und Klima im Auswärtigen Amt, alle Organisationen und Menschen, die die Tradition der Wässerwiesen aufrechterhalten. Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg, nahm die Urkunde für die Stadt Nürnberg entgegen. Die Nürnberger Wässerverbände wurden von Heinz Lämmermann vom Wässerverband in Reichelsdorf vertreten.

"Die Wässerwiesen stellen nachweislich eine jahrhundertalte lebendige Tradition dar," bekräftigt Staatsministerin Dr. Anna Lührmann und lobt den langen Atem und die engagierte Zusammenarbeit der insgesamt sieben Nationen, die letztlich zum Erfolg des langen internationalen Bewerbungsverfahrens führte. Sie betonte zudem die Vielfalt an Wirkungen, die diese Tradition beinhaltet wie zum Beispiel den Beitrag zum Klima- und Artenschutz sowie zum Landschaftswasserhaushalt. Britta Walthelm betonte in ihrem Grußwort: "Das städteübergreifende Zusammenwirken, das mit dieser alten Tradition verbunden ist, ist Grundlage der bedeutenden Rolle der Wässerwiesen. Die herausragende Auszeichnung als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit ist für uns Bestätigung und Ansporn zugleich, uns weiterhin für den Erhalt dieser alten Kulturtechnik einzusetzen. Und ganz wesentlich für uns heute ist auch, dass die bewässerten Wiesen das lokale Klima positiv beeinflussen. Tatsächlich kühlen sie im Sommer die zunehmend überhitzte Stadt."

In Franken wird die Kulturtechnik der Wässerwiesen seit Jahrhunderten auf vielen hunderten Hektaren entlang der Flusssysteme der Rednitz, Regnitz und Wiesent betrieben. Die fränkische Region ist damit das wahrscheinlich größte zusammenhängende und lebendig gehaltene Bewässerungsgebiet Europas. Zur Förderung der Wässerwiesennutzung führen die Städte Nürnberg und Schwabach unter Federführung des Schwabacher Landschaftspflegeverbands ein gemeinsames Projekt zum Erhalt der Wässerwiesen und ihrer Lebensräume aus. Das Projekt wird zum großen Teil vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert.

Am Samstag, 11. Mai 2024, hieß es dann "Wasser marsch!" auf den Wässerwiesen bei Reichelsdorf mit Wässerer Jürgen Zwingel und dem Umweltamt der Stadt Nürnberg. Die sehr anschauliche und informative Live-Bewässerung fand großen Zulauf und wurde mit Begeisterung aufgenommen. let