05/24/2024 | Press release | Distributed by Public on 05/24/2024 04:39
Auf der 2. Hitzeschutzkonferenz hat Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus allen Bereichen des Gesundheitswesens Bundesempfehlungen für den Hitzeschutz in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern vorgelegt. Geschützt werden sollen insbesondere vulnerable Gruppen, die vor allem von den Folgen hoher Temperaturen betroffen sind. Neue Informationsangebote zum gesundheitlichen Hitzeschutz auf kommunaler Ebene runden die Empfehlungen ab.
Der Klimawandel wird Hitzeschutz zu einem Dauerproblem machen. Darauf muss Deutschland systematisch vorbereitet werden. Sonst sterben in jedem Sommer tausende Bürger unnötigerweise. Somit müssen wir uns an den Klimawandel anpassen und ihn gleichzeitig bekämpfen. Schon jetzt sind Hitzewellen häufiger und wärmer als noch vor zehn Jahren, aber das ist nur der Anfang. Gesundheitliche Folgen haben hohe Temperaturen besonders für Ältere, Kranke und Menschen im Freien. Ihnen helfen die Handlungsempfehlungen und Informationspakete, die wir jetzt für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Kommunen oder z.B. die EM entwickelt haben. Hitzeschutz wirkt in der Summe vieler kleiner Maßnahmen - und durch die Zusammenarbeit der Verantwortlichen auf allen Ebenen unseres Gemeinwesens. Dem dient auch unsere Hitzeschutzkonferenz.
Bundesgesundheitsminister Prof. Karl LauterbachHitzeschutz ist uns als Ärztinnen und Ärzten ein wichtiges Anliegen, denn wir stehen in der Verantwortung, die Gesundheit der Bevölkerung, aber auch die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens bei Extremwetterereignissen zu erhalten. Doch allein können wir diese Aufgabe nicht bewältigen. Hitzeschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Daher ist es gut, dass auch die Politik das Thema ernst nimmt, wie die heutige Fortschrittskonferenz zum Hitzeschutzplan für Gesundheit zeigt. Ein Anfang ist gemacht, aber am Ziel sind wir noch lange nicht. Daher wollen wir anlässlich des Hitzeaktionstags am 5. Juni gemeinsam mit vielen Partnern aufzeigen, was noch passieren muss, um Deutschland hitzeresilient zu machen.
Dr. Klaus Reinhardt, Präsident der BundesärztekammerPflegebedürftige Menschen sind oft durch Hitze besonders gefährdet - weil sie Unterstützungsbedarf haben, in der Mobilität eingeschränkt sind oder allein durch ihr Alter vulnerabel. Denn der Körper tut sich im Alter zunehmend schwer damit, sich an hohe Umgebungstemperaturen anzupassen. Andere Faktoren wie ein verringertes Durstgefühl, Stoffwechsel- und Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen das Gesundheitsrisiko durch Hitze noch. Aber auch bei Beschäftigten in der Pflege kann im eng getakteten Pflegealltag die Belastungsgrenze durch Hitze und anstrengende körperliche Arbeit schnell erreicht werden.
Claus Bölicke, Geschäftsführender Vorstand im Verein "Qualitätsausschuss Pflege", Mitglied des Qualitätsausschuss Pflege (QAP) und Leiter der Abteilung Gesundheit, Alter und Behinderung beim AWO BundesverbandHandlungsempfehlungen zur Erreichbarkeit vulnerabler Gruppen zum Hitzeschutz:
Die Bundesempfehlung "Musterhitzeschutzplan für Krankenhäuser" wurde gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin, der Deutschen Krankenhausgesellschaft e.V. (DKG), dem Deutschen Pflegerat e.V. (DPR) und unter Einbeziehung von Stellungnahmen verschiedener Akteurinnen und Akteure des Gesundheitswesens erarbeitet. Empfohlen werden unter anderem:
Die "bundeseinheitliche Empfehlung zum Einsatz von Hitzeschutzplänen in Pflegeeinrichtungen und -diensten" wurde auf Initiative des BMG durch den Qualitätsausschuss Pflege beschlossen. Empfohlen werden unter anderem:
Gesundheitlicher Hitzeschutz auf kommunaler Ebene: