01/22/2025 | News release | Distributed by Public on 01/22/2025 06:31
Für uns steht fest: Moderne Produkte verlangen in der Herstellung nach smarten Technologien. Daher arbeiten wir gemeinsam mit cleveren und hochleistungsfähigen Applikationen der KI, der Künstlichen Intelligenz. KI, derzeit in aller Munde, ist bei uns Teil der täglichen Arbeit.
Die Künstliche Intelligenz bietet bahnbrechende Lösungen. Vor allem die generative KI, deren Umsetzungen wie ChatGPT, Midjourney, DALL-E usw. lediglich als Spitze des Eisbergs wahrgenommen werden, beherrscht die aktuellen Diskussionen. Ob diese Apps nun Texte, Bilder oder sogar Videos generieren: Alle Anwendungen basieren auf der blitzschnellen Nutzung bzw. Analyse riesiger Datenmengen. Diese Fähigkeit ist es, die wir uns zunutze machen. "Die erhöhte Rechenleistung, die uns heutzutage zur Verfügung steht, erlaubt uns, mit neuen Algorithmen Produktionsprozesse zu verbessern", bestätigt Jürgen Z., Experte Data Science, Steel Division.
Ein Blick auf die Industrielandschaft zeigt, KI kann in allen Bereichen unterstützend eingesetzt werden. In der Logistik helfen Chatbots im Kund:innen-Dialog, Routen-optimierende Anwendungen im Versand und Bedarfsprognosen in der Warenhaltung. In der Produktion wertet KI z. B. riesige Datenmengen aus, sie plant weit vorausschauend die Anlagenwartung, optimiert Energie- und Rohstoffeinsatz und hilft die Produktqualität zu sichern. Sogar die Echtzeit-Kontrolle der angelegten Schutzausrüstung in definierten Betriebsteilen kann Künstliche Intelligenz übernehmen.
Für uns steht fest, dass KI-Anwendungen Produktions- und andere Vorgänge hilfreich unterstützen. So zeigen optische Systeme für KI-basierte Fehlerdetektion in vielen Gesellschaften der Metal Engineering Division vielversprechende Ergebnisse. Wir setzen entlang der Produktionskette an verschiedenen Anlagen die visuelle Oberflächenprüfung ein, um Fehler am Produkt frühzeitig zu identifizieren. Beispielsweise erkennen Computer Vision Techniken bei voestalpine Tubulars Risse am Hohlblock bzw. weitere Defekte an Mantel- und Stirnflächen.
KI und OCR-Technologie, Optical Character Recognition, setzen wir auch an unserem Linzer Standort ein. Unter anderem identifizieren sie Objekte eindeutig und helfen damit, sie auf ihrem Weg durch das Werk zu verfolgen. Die von Sensoren aufgenommenen Datenmengen werden dabei in Cloud-Plattformen bearbeitet. Data Science Algorithmen wiederum unterstützen z. B. bei der Optimierung von Produkteigenschaften
Wir probieren nicht jede mögliche KI-basierte Anwendung aus, sondern fokussieren auf diejenigen, die wir als zukunftsfähig erkennen. Mancher viel versprechende Ansatz neuer Applikationen erweist sich als Sackgasse, die Leistungsfähigkeit anderer Ideen wurde möglicherweise (noch) nicht erkannt: Das ist die Crux neuer Technologien. Fachleute aller voestalpine-Divisionen prüfen derzeit intensiv die Trends und untersuchen sie auf ihre Umsetzbarkeit innerhalb unseres Konzerns.
KI ist kein Wunderwuzzi, mit dem alle Herausforderungen unseres Konzerns gemeistert werden können. Intelligent ist eben auch, die Grenzen der Möglichkeiten zu erkennen - und an ihrer Ausweitung zu arbeiten. Dazu gehört es, dass unsere Fachleute ihre Erfahrungen und Daten konzernweit austauschen.
In Sachen Künstliche Intelligenz gehen sogar noch einen Schritt weiter und beschränken ihren Einsatz nicht auf Produktion, Logistik und Verwaltung. Die KI ist bei uns bereits fester Bestandteil des Produktportfolios, z. B. bei voestalpine Railway Systems. Hier nutzen neueste Weichengenerationen ihre ausgefeilte Sensorik, um mithilfe von KI zu entscheiden, ob ein Weichenausfall und damit eine Streckensperrung droht. Mit hoher Treffsicherheit kann so die einwandfreie Funktion dieses wichtigen Systembestandteils abgesichert bzw. vorausschauend seine Wartung in Gang gesetzt werden.
Wohin geht die Reise mit der KI? Damit unsere Mitarbeiter:innen die (Un)Möglichkeiten dieses Wegs besser erkennen können, bieten unsere IT-Fachleute Entscheidungshilfen in Form von Trainingsprogrammen und Kompendien an. Nicht jede:r Kolleg:in müsse KI-Spezialist:in werden, aber mehr Wissen eröffne einen klareren Blick für Möglichkeiten. Künstliche Intelligenz besitzt auf jeden Fall einen festen Platz im Konzern.
Wir intensivieren jetzt unsere Arbeit mit Cloud Data Platforms, um die Vereinheitlichung und Verbindung von Ressourcen zu verbessern. Und auch die Möglichkeiten der generativen KI sind weitere Untersuchungen wert.
Konsequent bauen wir bei voestalpine den Einsatz künstlicher Intelligenz aus. Im Forschungsprojekt SAELING erweitern wir ihre Einsatzmöglichkeit mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit. Die KI wird uns unterstützen, die Effektivität von Aggregaten zu erhöhen und gleichzeitig ihren Energiebedarf zu reduzieren. Ein Projekt, das wir gemeinsam mit der Universität Klagenfurt, der belgischen KU Leuven und dem Industriepartner Siemens durchführen.
Die tausenden Sägen, Fräsen oder Schleifgeräte der High Performance Metals Division (HPM) können noch effizienter arbeiten. Dieser einfache Grundgedanke bildete den Ausgangspunkt für die Forschungspartnerschaft der voestalpine HPM DIGITAL SOLUTIONS GmbH in Kapfenberg im Projekt SAELING.
Anfang Mai 2024 wurde das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG unterstützte Projekt gestartet. SAELING leitet sich von der englischen Bezeichnung für "Energieeinsparung durch Erlernen und Verbessern logikbasierter Optimierungsverfahren" ab - ein programmatischer Titel für ein Projekt, mit dem wir einen wichtigen Schritt zur effizienteren und umweltfreundlicheren Fertigung leisten.
Als Ergebnis des Projekts sehen wir eine schnellere, effizienzsteigernde und umweltschonende Einsatzgestaltung unserer Anlagen. Mehr als 2.000 Sägen, Fräsen und andere Aggregaten intelligent und vorausschauend zu steuern, bedeutet einen klaren Gewinn an Effizienz und Nachhaltigkeit. Das werden wir mit dem KI-Projekt SAELING erreichen.
Mit HPMconnect haben wir in den vergangenen Jahren ein Programm entwickelt und umgesetzt, das die Einsatzdaten der Aggregate erhebt und sammelt. In der Rollout-Phase sind aktuell mehr als 250 Sägen, Fräsen etc. angeschlossen. Die erfassten Daten sollen künftig durch selbstlernende Programme analysiert werden. SAELING wird die notwendigen KI-Ansätze entwickeln und damit einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag zur Effizienzsteigerung leisten.
Das Forschungsprojekt bringt die Universität Klagenfurt, KU Leuven, Siemens und voestalpine zusammen. Mit Hilfe ausgewählter Ansätze von künstlicher Intelligenz (KI) werden wir in diesem Projekt einen deutlich effektiveren Energieeinsatz von Industrieanlagen verwirklichen. Für den Anwendungsfall werden Energieeffizienzsteigerungen von 20 bis 30 Prozent angestrebt.
Der Verbrauch beträgt rund 21 GWh; das entspricht dem Jahresverbrauch von 4.750 österreichischen Haushalten.
An den betroffenen Standorten sollen Energieeffizienzsteigerungen von 20 bis 30 Prozent erreicht werden.