Stadt Recklinghausen

04/18/2024 | Press release | Distributed by Public on 04/18/2024 10:38

Green Hub Emscher: Recklinghausen, Herten und Herne kooperieren

Titel
Green Hub Emscher: Recklinghausen, Herten und Herne kooperieren
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Einleitung
Großes Entwicklungspotenzial bietet die ehemalige Kohlelagerfläche "Kohlkamp", die in weiten Teilen auf Recklinghäuser Stadtgebiet liegt, aber an die Städte Herten und Herne angrenzt. Unter dem Namen "Green Hub Emscher" soll das mehr als 40 Hektar große Areal zu einem nachhaltigen und zukunftsorientierten Gewerbestandort entwickelt werden.
Haupttext

Im nördlichen Bereich können Gewerbeflächen in einer Größenordnung von rund sieben Hektar entstehen. Im südlichen Teil entsteht ein modernes Container-Terminal. Bei dem ambitionierten Projekt wollen die Städte Recklinghausen, Herten und Herne eng kooperieren.

Geplant ist, einen raumordnerischen Vertrag mit der RAG Montan-Immobilien als Flächeneigentümer und dem Regionalverband Ruhr (RVR) abzuschließen, in dem die kooperative Entwicklung des Standortes festgeschrieben wird. Zur Entwicklung der Fläche wurden ein Lenkungskreis und ein Arbeitskreis mit Beteiligten aller drei Kommunen gebildet.

"Unser Ziel ist es natürlich, die Flächen so schnell wie möglich nutzbar zu machen. Dazu sind umfangreiche Planungs- und Genehmigungsverfahren erforderlich. Mit der Kooperation bei diesem richtungsweisenden Projekt zeigen die drei beteiligten Städte, dass Zusammenarbeit im Ruhrgebiet funktioniert. Statt Kirchturmdenken, pflegen wir gute Nachbarschaft", erklärte Recklinghausens Bürgermeister Christoph Tesche bei einem Pressetermin vor einem gemeinsamen Termin der Fachausschüsse (Ausschuss für Stadtentwicklung der Stadt Recklinghausen, Ausschuss für Stadtentwicklung, Digitalisierung und Wirtschaft der Stadt Herten, Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung der Stadt Herne) aus den beteiligten drei Städten in der Maschinenhalle der ehemaligen Zeche Recklinghausen II.

Gewerbe- und Industrieflächen in zentraler Lage

"Der Titel ,Green Hub Emscher' steht für eine ressourcenschonende und umweltverträgliche Wirtschaftsflächenentwicklung, bei der der Fokus auf treibhausgasreduzierte Produktion und Logistik mit Eisenbahnanschluss liegt", betonte Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Auf der ehemaligen Kohlelagerfläche soll ein von der Wanne Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) betriebenes Container-Terminal und weitere Gewerbeflächen entstehen. "Dass das Projekt zu den 24 festgelegten regionalen Kooperationsstandorten in der Metropole Ruhr zählt, unterstreicht seine Bedeutung. Wir schaffen in zentraler Lage Gewerbe- und Industrieflächen, die in der Region bekanntlich rar gesät sind. Mit dem ,Green Hub Emscher' liefern wir einen Baustein zur grünsten Industrieregion der Welt", erläuterte Dr. Dudda.

Rund 300 zusätzliche Arbeitsplätze können entstehen

Sein Hertener Kollege Matthias Müller unterstrich den großen Nutzen der Zusammenarbeit der Akteure: "Das Projekt ist ein gutes Beispiel dafür, dass wir in der Region in der Lage sind, auch über Stadtgrenzen hinweg erfolgreich Planungen zu entwickeln, die die Interessenlagen aller Beteiligten berücksichtigen. Umso besser, wenn am Ende des Prozesses aus einer ehemaligen Kohlelagerfläche, die einiges an Belastungen mit sich gebracht hat, ein nachhaltiges Gewerbe- und Industriegebiet entsteht. " Am Ende profitiere vom "Green Hub Emscher" nicht nur die Umwelt, sondern an der Grenze zwischen Recklinghausen, Herne und Herten sollen zusätzlich rund gewerblich-industrielle 300 Arbeitsplätze für die Region entstehen. "Auch darauf kommt es neben der Umsetzung ambitionierter Klimaziele bei der Transformation im Ruhrgebiet besonders an", sagte Müller.

Positiv bewertet auch RVR-Regionaldirektor Garrelt Duin den von den drei Städten mit initiierten Prozess: "Die Kooperationsstandorte sind ein breit angelegtes, zukunftsweisendes Angebot an die Kommunen und Kreise im Ruhrgebiet, neue Betriebe anzusiedeln und bestehenden Unternehmen Erweiterungsoptionen zu bieten. Dass nun im Städtedreieck Recklinghausen, Herten, Herne dieser planerische Ansatz greift, ist eine gute Nachricht für den Wirtschaftsstandort Ruhrgebiet."

Verlagerung von Güterverkehren auf die Schiene

"Green Hub Emscher" trägt in erheblichem Maße zur Verlagerung von Güterverkehren von der Straße auf die Schiene bei. Auch dank der strategisch günstigen Lage im geographischen Zentrum der Metropole Ruhr können zehntausende Lkw-Fahrten vermieden werden. Das ist gut für den Klimaschutz und verbessert die Erreichbarkeit des zentralen Ruhrgebiets für Wirtschaftsverkehre. Ebenso wie die 23 anderen Kooperationsstandorte in der Region wird auch der "Green Hub Emscher" durch den RVR und Business Metropole Ruhr (BMR) durch ein regionales und Entwicklungs- und Vermarktungskonzept begleitet.

Zur Realisierung des Projektes müssen verschiedene Planungs- und Genehmigungsverfahren abgearbeitet werden. Dazu gehören das bergrechtliche Abschlussbetriebsverfahren, die Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Recklinghausen, die Aufstellung eines Bebauungsplans, eisenbahnrechtliche Verfahren für das Container-Terminal sowie städtebauliche Verträge. Die Verfahren können parallel vorangetrieben werden. Die Schaffung von Planungsrecht ist voraussichtlich bis 2027/28 realistisch, berichteten die Fachleute der Verwaltungen bei der Zusammenkunft der drei Ausschüsse aus Herne, Recklinghausen und Herten.

Baureifmachung und Erschließung für 2028 angepeilt

Je nach Anregungen, Hinweisen und Ergebnissen von Gutachten - unter anderem zu den Themenkomplexen Verkehr, Lärmbelastung, Artenschutz, Wald und Entwässerung - kann sich der Verfahrensablauf aber auch verlängern. Erste Untersuchungen zur verkehrstechnischen Erschließung sind bereits durchgeführt worden. Läuft alles optimal, könnte 2028 die Baureifmachung und Erschließung der Fläche in Anspruch genommen werden.

Die RAG Montan-Immobilien beabsichtigt, die Flächenentwicklung ohne Fördermittel umzusetzen. Diese können aber sehr wohl bei der äußeren Erschließung sowie der Realisierung des Container-Terminals durch die WHE zum Tragen kommen.

Daten & Fakten "Green Hub Emscher"

  • Gesamtgröße: 41 Hektar
  • Regionaler Kooperationsstandort: 28 Hektar
  • Wirtschaftsflächen gemäß Nutzungskonzept: 22 Hektar (inklusive Gleis- und Verkehrsflächen)
  • Nutzungen: Im zentralen südlichen Bereich ein von der Wanne Herner Eisenbahn Hafen GmbH betriebenes Container-Terminal, im nördlichen Bereich sieben Hektar weitere Gewerbefläche.
  • Kooperationspartner: Städte Recklinghausen, Herne und Herten sowie Regionalverband Ruhr (RVR), die Wanne Herner Eisenbahn und Hafen GmbH (WHE) und die RAG Montan-Immobilien.
  • Regionale Bedeutung: "Green Hub Emscher" ist der am zentralsten in der Metropole Ruhr gelegene der 24 regionalen Kooperationsstandorte (Gesamtfläche 1.260 Hektar). Das Projekt bietet Potenzial für 300 neue Arbeitsplätze.
  • Zeitschiene: Schaffung des Planungsrechts ist voraussichtlich für 2027/28 realistisch, Baureifmachung und Erschließung könnten dann 2028 erfolgen.

Pressefoto:

Das interkommunale Projekt "Green Hub Emscher" stellten RAG-Vorstand Michael Kalthoff, Bürgermeister Christoph Tesche (Recklinghausen), Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda (Herne) und Bürgermeister Matthias Müller (Herten) vor (v.l.). Foto: Marco Stepniak

Datum
18.04.2024